USA

Die "Washington Post" hat eine Botschaft für Donald Trump

Donald Trump
"Democracy Dies In Darkness" ziert seit Mittwoch die Website des Medienhauses.

Um die Freiheit der Medien steht es seit längerer Zeit nicht gerade gut. Wer sich in der Türkei kritisch zu Präsident Erdogan äußert, wird festgenommen. In China erscheinen manche Artikel erst gar nicht, die Zensur ist schneller. Und was in den USA geschieht, ist auch für hartgesottene Systemkritiker sehr bedenklich.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/832945737625387008
Donald J. Trump (@realDonaldTrump

Donald Trump diskreditiert täglich Journalisten, die nicht in sein Weltbild passen. Medien erklärt der US-Präsident den Krieg, faktisch richtige Berichterstattung bezeichnet er als Fake-News und selbst verbreitet er "alternative Fakten". Erst kürzlich bezeichnete er die New York Times und das Wall Street Journal als "Feinde des amerikansichen Volkes". In der Prä-Trump-Ära hätte dies womöglich niemand für möglich gehalten.

Die Washington Post, auch ein beliebtes Ziel von Trump, bläst nun zum Gegenangriff - besser noch: sie schreibt zum Gegenangriff. "Democracy Dies In Darkness" ziert nämlich seit Mittwoch die Website des Medienhauses und ist wohl auch eine direkte Nachricht an Trump. Wie andere Medienhäuser hat sich die Washington Post mehrfach einem Kampf für Demokratie und Aufklärung verschrieben.

Die "Washington Post" hat eine Botschaft für Donald Trump

Abo-Zahlen steigen seit Trump

"Die Demokratie stirbt in der Dunkelheit" hat Jeff Bezos, seit wenigen Jahren Besitzer der Post (Der KURIER zu Besuch bei der Washington Post, Anm.), bei einer Rede im Newsroom im Jahr 2016 gesagt. "Wir haben diesen Satz lange intern verwendet, wenn wir über unsere Aufgabe gesprochen haben. Wir denken, das ist ein gutes, prägnantes Wertestatement, das auch unseren vielen neuen Lesern vermittelt, wer wir sind", sagte eine Sprecherin.

https://twitter.com/marycjordan/status/733042703093620736
Mary Jordan (@marycjordan

Die Post hat ihre Berichterstattung über den US-Präsidenten ausgebaut. Sie unterzieht seine Aussagen, Tweets, Reden und Ankündigungen regelmäßig intensiven Faktenchecks, bei denen Trump nicht gut abschneidet. Die Ausrichtung von Analysen und Kommentaren ist sachlich, aber klar gegen die Politik des Weißen Hauses positioniert. Seit der Trump die USA als Präsident regiert, steigen die Online-Abo-Zahlen der großen Qualitätsmedien - die sich ohnehin kritisch mit ihm auseinandersetzen.

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