Die Welt ist sich über Atomwaffenverbot nicht einig

Differenzen auf UNO-Konferenz in Wien über Verbot nuklearer Waffen.

Die Staaten der Welt sind uneins, ob Atomwaffen komplett verboten werden sollen. Pläne für einen vollständigen Bann der Massenvernichtungswaffen sorgten auf einer internationalen Konferenz in Wien für Differenzen zwischen Atommächten und nicht nuklear bewaffneten Staaten, hieß es von Diplomaten nach dem Ende des Treffens am Freitag.

Die zweiwöchige Konferenz mit Vertretern aus 120 Staaten diente der Prüfung des Atomwaffensperrvertrags. Sie war das erste von drei Vorbereitungstreffen zur nächsten formalen Überprüfungsrunde 2020. Der 1968 initiierte und von 190 Ländern unterzeichnete Vertrag ist ein Kernelement der globalen Sicherheitsarchitektur. Er verpflichtet die Atommächte zur Abrüstung, setzt dafür aber keinen Zeitrahmen.

Wegen der schleppenden Umsetzung der Abrüstung, etwa der USA und Russlands, haben mehr als 100 Staaten begonnen, über einen zusätzlichen Vertrag zu verhandeln. Dieser sieht eine komplettes Verbot von Atomwaffen vor. Die Verhandlungen könnten bereits im Juli abgeschlossen werden. Vertreter der Atommächte warnten in Wien, ein solcher Vertrag sei kontraproduktiv. "Man kann den Beitrag von Atomwaffen zur internationalen Sicherheit nicht leugnen", sagte der US-Gesandte Robert Wood. Er verwies insbesondere auf den Schutz Südkoreas und Japans durch US-Atomwaffen vor Aggressionen Nordkoreas.

Für den Vertrag macht sich unter anderem Österreich stark. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hatte anlässlich des Beginns der Wiener Konferenz gefordert, dass der Atomwaffensperrvertrag "weltweit gültig werden" müsse. Die bisherigen Ergebnisse seien "nicht ausreichend", insbesondere "was die Verpflichtung zu atomarer Abrüstung angeht". "Unser Ziel bleibt eine Welt ohne Atomwaffen."

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