Türkei erwägt Besuchserlaubis für Incirlik

Cavusoglu signalisiert ein Einlenken, "wenn sich Deutschland weiter so verhält wie jetzt."

Im Streit um das Besuchsrecht deutscher Parlamentarier bei deutschen Soldaten auf der NATO-Basis im türkischen Incirlik hat der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu ein Einlenken signalisiert. "Wenn Deutschland sich weiter so verhält wie jetzt, dann werden wir das erwägen", sagte Cavusoglu der Welt.

Einschränkend fügte er allerdings hinzu: "Wenn Deutschland aber versucht, die Türkei schlecht zu behandeln, dann ist das nicht der Fall."

Retourkutsche für Armenien

Deutschen Parlamentariern war nach der Verabschiedung der Armenien-Resolution der Besuch von Bundeswehr-Soldaten an dem Stützpunkt Incirlik in der Türkei verweigert worden. Die deutsche Regierung hatte kürzlich mit ihrem Hinweis, dass eine Resolution nicht juristisch bindend sei, zu einer Besänftigung der türkischen Regierung beigetragen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bereits gesagt, dass sie mit einer baldigen Besuchserlaubnis rechne.

Cavusoglu sagte der Welt weiter, niemand sollte von der Türkei erwarten, dass sie immer noch freundlich bleibe, wenn sie schlecht behandelt werde: "Die Türkei ist kein zweitklassiges Land."

Cavusoglu in Straßburg

Der türkische Außenminister trifft am Mittwoch in Straßburg mit Vertretern des Europarats in Straßburg zusammen. Thema des Treffens soll die Entwicklung in der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli sein. Als Reaktion auf den Putschversuch hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand verhängt.

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