Keine zweite Amtszeit für Bundespräsident Gauck

Joachim Gauck
Laut Medienberichten verzichtet Gauck aus Altersgründen auf eine zweite Amtszeit.

Bundespräsident Joachim Gauck soll sich nach Informationen der Bild-Zeitung gegen eine zweite Amtszeit entschieden haben.

Wie das Blatt am Freitagabend unter Berufung auf politische Kreise in Berlin berichtete, will der 76-Jährige an diesem Montag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Vier-Augen-Gespräch in seinem Amtssitz Schloss Bellevue führen und ihr seine Beweggründe dann auch ausführlich erläutern. An diesem Dienstag wolle er seine Entscheidung in Berlin der Öffentlichkeit bekannt geben.

Zu den Gründen für seinen Verzicht zählen demnach Gaucks fortgeschrittenes Alter und manche gesundheitliche Beschwerden. Die Sprecherin des Bundespräsidenten sagte am Abend, das Präsidialamt bleibe bei seiner Linie, zu Berichten dieser Art nicht Stellung zu nehmen.

Mehrheit will weiterhin Gauck

Keine zweite Amtszeit für Bundespräsident Gauck
German President Joachim Gauck (L) chats with Austrian President Heinz Fischer before a meeting at the presidential Bellevue palace in Berlin on May 12, 2016. / AFP PHOTO / TOBIAS SCHWARZ
Gauck hatte die Entscheidung über seine Zukunft bis zum Frühsommer angekündigt. Union, SPD und Grüne befürworteten eine zweite Amtszeit; auch Merkel sprach sich für eine Wiederwahl aus. Zuletzt meinten auch 70 Prozent der Bundesbürger in einer Umfrage, Gauck solle weitermachen.

Die CDU/CSU will nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel einen eigenen Kandidaten für die Wahl des deutschen Bundespräsidenten nominieren, falls Amtsinhaber Joachim Gauck tatsächlich nicht mehr antritt.

Kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 könnten CDU/CSU aus taktischen Gründen weder einen gemeinsamen Kandidaten mit der SPD noch mit den Grünen präsentieren, berichtete das Magazin unter Verweis auf Stimmen aus dem Umfeld von Kanzlerin Angela Merkel. Die CDU-Chefin sei sich dieser Erwartung ihrer Partei an sie bewusst.

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