Den Republikanern gehen die Strohhalme aus

Donald Trump entzweit die Republikaner.
Trump ist nicht mehr zu verhindern. Ausnahme: das Verbrannte-Erde-Szenario. Eine Analyse.

Seit Wochen nach jeder größeren und auch kleineren Vorwahlrunde das gleiche Spiel: Donald Trump gewinnt und die grauen Eminenzen der Republikaner-Parteielite suchen – unterstützt von mit ihnen eng verbundenen politischen Think Tanks – verzweifelt nach der nächsten last-exit-Strategie, wie man den Polit-Rüpel doch noch aufhalten könnte.

Da klammerten sich eigentlich für ihre fundierten Analysen bekannte Leitartikler an Gegenkandidaten wie Marco Rubio. Obwohl diese selbst schon mehr als deutlich signalisierten, dass sie eigentlich lieber heute als morgen aus dem Rennen scheiden würden, hetzte man sie in die nächste Runde – und verheizte sie dort. Jetzt, nach einem lange erwarteten Desaster in Florida, ist also Rubio groggy von der Bühne gewankt – und siehe da, schon taucht der nächste Retter auf. John Kasich, der gemäßigte Republikaner, hat in seinem Heimatstaat Ohio gewonnen, könnte man ihn nicht…?

Nein, man kann nicht.

Es ist einfach der nächste Strohhalm, an den sich die Parteiführung klammert, die sich weigert, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Und die lauten: Trump ist als Präsidentschaftskandidat nicht mehr zu verhindern. Einzige Ausnahme: Ein Verbrannte-Erde-Szenario auf dem Parteitag im Sommer, bei dem der Milliardär mit den Mitteln politischer Willkür zu Fall gebracht wird. Das aber würde die Republikaner nicht nur mit Sicherheit die Präsidentschaftswahl kosten, sondern die Partei in eine lebensgefährliche Krise stürzen. Es dauert noch ein paar Wochen, aber dann wird die bittere Schlussfolgerung aus all dem auch bei den letzten standhaften Republikanern angelangt sein: Also dann doch lieber Trump.

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