Mit Assad verhandeln wie "Hitler die Hand schütteln"

Ahmet Davutoglu: Keine Verhandlungen mit Assad.
Der türkische Regierungschef lehnt Gespräche mit dem syrischen Machthaber ab.

Direkte Gespräche mit dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad wird es nach Ansicht Ahmet Davutoglus so bald nicht geben. "Assad die Hand schütteln ist wie (Adolf) Hitler die Hand schütteln, oder (Slobodan) Milosevic oder auch Radovan Karadzic," sagte der türkische Ministerpräsident am Dienstag vor Abgeordneten seiner Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP).

US-Forderung

Die Geschichte werde demjenigen nicht vergeben, der sich trotz der Massaker, die Assad begangen habe, mit ihm an den Verhandlungstisch setze und ihm die Hand gebe, sagte Davutoglu weiter. Er bezog sich damit auf Äußerungen des US-Außenminister John Kerry, der am Sonntag in einem Fernsehinterview auf die Frage nach Gesprächen mit Assad gesagt: "Am Ende werden wir verhandeln müssen." Wenn Assad zu "seriösen Verhandlungen auf Basis der Genfer Vereinbarungen" bereit sei, seien auch die USA willens.

Ablehnung

Die Äußerungen stießen nicht nur in der Türkei, sondern auch bei Verbündeten wie Großbritannien und Frankreich auf Ablehnung. Das US-Außenministerium stellte allerdings noch am Sonntag klar, dass Kerry nicht für direkte Gespräche mit Assad selbst plädiert habe, sondern lediglich für Verhandlungen unter Einschluss der syrischen Regierung. Eine Sprecherin betonte am Montag erneut, die USA befürworteten keine Gespräche mit Assad, hielten aber die Einbindung seiner Regierung in Gespräche über die Beilegung des Konflikts für nötig.

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