Dalai Lama sagt Reise nach Botswana wegen "Erschöpfung" ab

Peking protestierte gegen Auftritt bei Konferenz.

Der Dalai Lama hat eine in den nächsten Tagen geplante Reise nach Botswana wegen "Erschöpfung" abgesagt. In einer Erklärung vom späten Freitagabend hieß es, die Ärzte des 82-jährigen geistlichen Oberhaupts der Tibeter hätten ihm von langen Reisen in den kommenden Wochen abgeraten. Der Dalai Lama sollte während einer dreitägigen Konferenz in der Hauptstadt Gaborone sprechen, die am Donnerstag beginnt.

China hatte sich verärgert über den Besuch in Botswana gezeigt und die Regierung des afrikanischen Landes aufgefordert, Pekings Souveränität Rechnung zu tragen. Die chinesische Führung lehnt jegliche Kontakte der Vertreter anderer Länder mit dem Dalai Lama ab. Sie wirft ihm vor, Tibet von China abspalten zu wollen.

Seine politische Rolle hat der Dalai Lama inzwischen offiziell aufgegeben. Er strebt nach eigenen Angaben nicht Unabhängigkeit, aber mehr Autonomie für Tibet an.

Klosterstaat

Dalai Lama sagt Reise nach Botswana wegen "Erschöpfung" ab
This picture taken, during a Chinese government organised trip to Tibet, on September 9, 2016 shows two Chinese paramililtary policemen patrolling in front of the iconic Potala Palace in the regional capital Lhasa, in China's Tibet Autonomous Region. / AFP PHOTO / JOHANNES EISELE
Der schwer zugängliche buddhistische Klosterstaat Tibet war von 1720 bis 1912 chinesisches Protektorat und nach dem Ende des chinesischen Kaisertums faktisch selbstständig unter der Herrschaft des Dalai Lama. 1950/51 marschierten chinesische kommunistische Truppen in Tibet ein. 1959 schlugen sie einen Volksaufstand blutig nieder, der 14. Dalai Lama floh mit über 100.000 Landsleuten über die Grenze nach Indien.

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