CIA-Info an Obama: Putin dirigierte Hackerangriff auf USA

Putin und Obama
Barack Obama wurde bereits Anfang August darüber informiert, dass Putin plant, die US-Präsidentschaftswahlen zu manipulieren.

Der Bericht war so geheim, dass er selbst im morgendlichen Geheimdienst-Info für US-Präsident Obama nicht enthalten war - und er war mindestens ebenso brisant: Die Befehle für den Hackerangriff auf die USA, der in den Wochen zuvor etwa die Zentrale der Demokratischen Partei getroffen und 20.000 heikle E-Mails an die umstrittenen Aufdecker von Wikileaks geschleust hatte, waren direkt aus dem Kreml, und damit von Präsident Putin gekommen.

Putin wollte Clinton verhindern

Das war die unmissverständliche Botschaft des CIA-Berichtes, die Informanten des Geheimdienstes direkt aus dem innersten Kreis der russischen Regierung erhalten hatten. Und dieser Bericht, so veröffentlicht die US-Tageszeitung Washington Post in einer Exklusivstory am Freitag, lag bereits Anfang August auf dem Schreibtisch des US-Präsidenten. Damit war zu diesem Zeitpunkt bereits klar: Putin war fest entschlossen, die US-Präsidentschaftswahlen direkt zu manipulieren - und zwar zu Ungunsten der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton.

Es ist nicht zum ersten Mal, dass US-Tageszeitungen Hinweise aus Geheimdienstpapieren veröffentlichen, die belegen, dass der Kreml in die russischen Hackerangriffe direkt involviert war. Die nun aktuelle Story aber macht es nicht nur deutlicher als je zuvor, dass die Befehle für die Hackerangriffe direkt von der Staatsspitze kamen, sie zeigt auch, wie früh die Obama-Regierung über das ganze Ausmaß der Attacken Bescheid wusste.

Bescheidene Sanktionen

Von diesem Moment an, diskutierte und plante die Obama-Regierung Gegenmaßnahmen gegen Moskau. Doch zu wirklich massiver Gegenwehr oder einer offenen politischen Eskalation reichte es zuletzt nicht. Im Dezember schließlich, Trump war bereits gewählt, entschied man sich für ein vergleichsweise bescheidenes neues Paket von Sanktionen gegen Russland. Obendrein begannen die US-Geheimdienste ihrerseits, die Computer-Netzwerke der russischen Regierung zu infiltrieren. Nach Informationen aus den US-Geheimdiensten handelte es sich dabei um digitale „Bomben mit Zeitzünder“, die erst ihre verheerende Wirkung entfalten würden, wenn man sie aktivierte. Unter der Obama-Regierung wurden sie nicht mehr aktiviert. Wie Trump mit dieser Waffe und mit der ganzen russischen Bedrohung umging, sie vielleicht sogar persönlich vertuschte, ist ohnehin seit Wochen Gegenstand von Ermittlungen durch FBI und einen Sonderausschuss des US-Senates. Wie gefährlich die Ergebnisse dem Präsidenten werden können, werden die nächsten Wochen zeigen.

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