Christen feiern Befreiung von irakischer Stadt Karakosch von IS-Miliz

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Die Regierungstruppen hatten zuvor mehrere Viertel von Karakosch zurückerobert.

Hunderte Christen aus der Stadt Karakosch haben den Einsatz der irakischen Regierungstruppen zur Befreiung ihres Heimatorts von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefeiert. "Heute ist ein glücklicher Tag. Es gibt keinen Zweifel, dass unsere Heimat befreit wird, und wir danken Gott, Jesus Christus und der Jungfrau Maria", sagte einer der Feiernden, Hasem Jeju Cardomi, am Dienstag in Erbil. Die Regierungstruppen hatten zuvor mehrere Viertel von Karakosch zurückerobert.

Die Stadt 15 Kilometer südöstlich von Mossul wurde seit August 2014 von den Dschihadisten kontrolliert. Es ist unklar, ob sich noch IS-Kämpfer in der Stadt befinden. Vor der Blitzoffensive der IS-Miliz im August 2014 lebten rund 50.000 Menschen in Qaraqosh, die meisten von ihnen Christen, doch zwang der Vormarsch der sunnitischen Extremistengruppe praktisch alle Einwohner zur Flucht.

Qaraqosh war die größte christliche Stadt des Irak. George jahola, ein christlicher Flüchtling aus Karakosch, sagte bei den Feiern in Erbil, auch wenn ihre Häuser zerstört seien, wollten die Einwohner in ihre Heimatstadt zurückkehren. Die irakische Armee hatte in der Nacht auf Montag mit der Unterstützung kurdischer und schiitischer Milizen eine seit langem erwartete Großoffensive zur Rückeroberung von Mossul gestartet. Es wird aber ein langwieriger Kampf um die Großstadt erwartet.

Putin beriet mit Erdogan und al-Abadi über Offensive

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit seinem Amtskollegen in der Türkei und dem Regierungschef des Irak über die Offensive auf die irakische Metropole Mossul beraten. Nach Angaben des Kreml telefonierte Putin in der Nacht auf Mittwoch sowohl mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi als auch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan.

Er habe der "irakischen Armee und ihren Verbündeten viel Erfolg gewünscht", hieß es. Putin habe den irakischen Ministerpräsidenten außerdem über die von Russland ergriffenen Maßnahmen informiert, um "die Situation in Aleppo zu entschärfen", erklärte der Kreml.

In einem separaten Telefongespräch unterhielt sich Putin auch mit Erdogan über die Offensive auf das irakische Mosul. Details der Unterredung gab der Kreml nicht bekannt. Das Verhältnis zwischen dem Irak und der Türkei ist angespannt - Ankara will sich an der Offensive beteiligen, Bagdad lehnt dies aber ab.

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