Chodorkowski sucht Putin-Rivalen für nächste Präsidentenwahl

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2018 stehen die nächsten Wahlen an. Selbst antreten will der Ex-Oligarch, der fast zehn Jahr inhaftiert war, nicht.

Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski sucht nach einem Rivalen für Wladimir Putin bei der nächsten Präsidentenwahl in Russland. Mit dem Projekt "An Stelle von Putin" wolle er seinen Landsleuten bei der Suche nach Alternativen zum derzeitigen Staatschef helfen, sagte Chodorkowski am Montag bei einer Videokonferenz aus London, wo er im Exil lebt.

Zustimmungswerte bei 80 Prozent

Er selbst wolle sich nicht um das Präsidentenamt bewerben, betonte der Ex-Oligarch. Putin selbst, der über Zustimmungswerte in der Bevölkerung von 80 Prozent verfügt, dürfte auch 2018 wieder antreten. Offiziell erklärt hat er es aber noch nicht.

Als mögliche Rivalen brachte Chodorkowskis Stiftung Offenes Russland den ehemaligen Finanzminister Alexej Kudrin, den bekannten Oppositionellen Alexej Nawalni und die Tochter des verstorbenen russischen Präsidenten Boris Jelzin, Tatjana Jumaschewa, ins Gespräch. Offenes Russland stellt auch 19 Kandidaten für die Parlamentswahl am Sonntag und fünf für die Wahl des Stadtrats von St. Petersburg, der Heimatstadt Putins.

Erzfeind saß fast zehn Jahre in Haft

Putins Erzfeind Chodorkowski, der ehemalige Mehrheitsaktionär des Yukos-Konzerns, war 2003 festgenommen worden. Russlands damals reichster Mann wurde wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt und war fast zehn Jahre lang inhaftiert. Ende 2013, wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi, wurde er von Putin überraschend begnadigt. Nach seiner Freilassung gründete Chodorkowski seine Stiftung Offenes Russland zur Sammlung der schwachen proeuropäischen Kräfte in Russland.

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