Cameron soll neuer NATO-Chef werden

Der britische Ex-Premier David Cameron will neuer Generalsekretär der NATO in Brüssel werden.
Beim Referendum über den Verbleib der Briten in der EU ist der damalige Premier David Cameron gescheitert. Jetzt zieht es ihn an die NATO-Spitze nach Brüssel.

In den langen Fluren des Hauptquartiers der Allianz und in obersten Sicherheitskreisen wird derzeit über eine Top-Personalie geredet – vertraulich natürlich. Der ehemalige britische Premier und Tory-Chef David Cameron strebt einen neuen Job an: Er will im nächsten Jahr NATO-Generalsekretär werden und damit den norwegischen Sozialdemokraten Jens Stoltenberg ablösen.

Unterstützung hat Cameron bereits aus dem eigenen Land: Außenminister Boris Johnson, Schatzkanzler Philip Hammond und Verteidigungsminister Michael Fallon haben sich bereits für ihren Parteifreund ausgesprochen. Offiziell müsste allerdings Premierministerin Theresa May ihren Vorgänger für das höchste Amt in der Allianz ins Spiel bringen.

Militärstrategen sagen, dass die Nennung Camerons als möglicher neuer NATO-Generalsekretär nicht ohne Wissen der USA erfolgt. Das heißt, Washington ist in die Pläne eingeweiht. Für einen Briten an der Spitze der NATO spreche auch, dass das Vereinigte Königreich eine starke Armee mit Atomwaffen habe und das von den USA geforderte Ziel von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben erfülle. Im Jahr 2015 betrug das britische Militärbudget exakt zwei Prozent des BIP (55,5 Milliarden US-$).

Cameron hat kürzlich in London den ehemaligendänischen Premier und NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen getroffen, schreibt Politico. Das Büro von Cameron bestätigte dieses Treffen.

Wegen der Brexit-Verhandlungen könnte die EU-Kommission ihre Amtszeit verlängern, lauten Spekulationen in Brüssel. Formal läuft die Amtszeit bis November 2019. Auch wenn Brexit-Chefverhandler Michel Barnier innerhalb der Frist von zwei Jahren nach Abgabe des britischen Austrittsansuchens (wahrscheinlich Ende März) das Scheidungsverfahren beenden will, gehen Experten von längeren Verhandlungen aus. Alle 27 Staaten müssten allerdings dafür sein.

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