Merkel geht beschwingt in den Sommer
Die Laune, mit der die deutsche Kanzlerin zum EU-Rat nach Brüssel gefahren war, wurde aus ihrer Umgebung als heiter gelassen beschrieben. Denn da warteten keine für Angela Merkel unangenehmen Themen: Frankreichs und Großbritanniens ritueller Streit ums Budget deckte manch anderes zu. Der Kompromiss mit dem EU-Parlament erforderte nur so winzige Abstriche, dass sie sogar dem deutschen sozialdemokratischen Parlamentspräsidenten Schulz die Genugtuung in den TV-Nachrichten gönnte. Und die sechs EU-Milliarden für die von den Südländern instrumentalisierte Jugendarbeitslosigkeit sind angesichts des EU-Gesamtbudgets „Peanuts“.
Umfragen
Nicht nur wegen der vielen Enttäuschungen mit den Liberalen, sondern weil nur mit der SPD das Land regierbar bleibt: Rot-Grün kann mit seiner Zweidrittel-Mehrheit in der Länderkammer jedes wichtige Gesetz blockieren – und tat das schon bisher. Damit die SPD und ihr Steinbrück im intensiver werdenden Wahlkampf nicht noch aggressiver werden, winkt ihnen Merkel nun immer öfter mit der Koalitionsoption von Schwarz-Grün. Denn in Berlin ist bekannt, dass deren starker Mann Jürgen Trittin sogar seine widerspenstige Partei zu der bringen würde, nur um seine letzte Chance zum Vizekanzler zu wahren.
Kommentare