Budapest: Hausverbot für einige Journalisten im Parlament

Budapest: Hausverbot für einige Journalisten im Parlament
Einige Politiker wollen sich immer mehr von der Presse abschotten.

In Ungarn sind sechs Mitarbeiter eines Online-Mediums mit einem Hausverbot auf unbestimmte Zeit für das Parlament in Budapest belegt worden. Die Mitteilung erhielten die Journalisten am Mittwoch schriftlich von der Pressestelle des ungarischen Parlaments, nach einer entsprechenden Verordnung von Parlamentspräsident Laszlo Köver.

Um Premier Viktor Orban Fragen zum Korruptionsskandal in der ungarischen Notenbank zu stellen, hatten die Journalisten den vorgegebenen "Pressekorridor" verlassen und haben sich damit offenbar den Unmut Kövers zugezogen.

Eine der vom Hausverbot betroffenen Medienvertreterinnen, Klara Kovacs vom Portal nol.hu, betonte gegenüber der APA, dass ihr Chefredakteur, Andras Muranyi, bereits Beschwerde gegen das Hausverbot eingelegt hat. Muranyi kritisierte, dass die Pressefreiheit für Journalisten im Parlament immer stärker eingeschränkt würde.

Laut dem ebenfalls betroffenen Portal index.hu würden auch die im Parlament geltenden Regeln für Dreharbeiten ständig verschärft. Die erlaubte Drehzone sei in den vergangenen Jahren zusehends verkleinert worden. Dies würde den Politikern ermöglichen, in den Sitzungssaal zu gelangen, ohne auf die Journalisten zu treffen.

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