Belgiens Premier könnte Terrorziel gewesen sein
Die Brüsseler Terrorzelle könnte nach belgischen Medienberichten auch ein Attentat auf Premierminister Charles Michel geplant haben. Auf der Festplatte eines sichergestellten Computers seien Pläne und Fotos vom Amtssitz und einer Wohnung des Regierungschefs entdeckt worden, berichteten die Zeitungen De Tijd, L'Echo und Le Soir am Mittwoch.
Ein Sprecher bestätigte lediglich, dass es für die Gebäude seit einiger Zeit besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen gebe. Der Computer mit den Fotos und Plänen war nach den Anschlägen am Dienstag vergangener Woche in einem Müllbehälter nahe einem Unterschlupf der Terrorzelle gefunden worden. Bestätigt ist bereits, dass sich auf dem Rechner auch eine Art Testament des Selbstmordattentäters Ibrahim El Bakraoui befand. Er werde "überall gesucht", notierte El Bakraoui den Ermittlern zufolge vor seiner Terrortat, und sei deshalb "in Eile".
Bei den Anschlägen in Brüssel waren am Dienstag vergangener Woche 32 Menschen getötet worden. Von Selbstmordattentätern ausgelöste Explosionen verwüsteten die Abflughalle des Brüsseler Flughafens. Ein weiterer Terrorist sprengte sich im EU-Viertel in einer Metro in die Luft.
Flughafen nicht vor Donnerstagnachmittag in Betrieb
Der bei den Anschlägen schwer beschädigte Flughafen von Brüssel bleibt vorerst dicht. Nach einem Test für einen Teilbetrieb am Dienstag wurden die für Mittwoch anvisierten ersten Starts verschoben. Die Testauswertung dauere "mindestens bis Donnerstagnachmittag", teilte der Flughafenbetreiber auf Twitter mit. "Bis dahin keine Flüge."
Die Detonationen im Flughafen verursachten schwere Schäden an dem Gebäude. Der Betreiber Brussels Airport will nun mit einer provisorischen Abfertigungshalle zumindest einige kommerzielle Flüge wieder ermöglichen. Allerdings müssen dafür auch die Sicherheitsbedenken der Fluggesellschaften ausgeräumt werden. Bis zur Wiederaufnahme des normalen Betriebs wird es nach Einschätzung des Betreibers noch Monate dauern.
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