Boris Johnson dementiert Gerüchte über Rücktrittsdrohung

Ein Sprecher der Regierungschefin versicherte, es gebe keine Pläne, den britischen Außenminister von seinem Posten zu entbinden.

Der britische Außenminister Boris Johnson hat Spekulationen über eine angebliche Rücktrittsdrohung im Streit um den Brexit zurückgewiesen. Auf die Frage eines Reporters, ob er zurücktreten werde, antwortete Johnson am Dienstag in einem New Yorker Hotel mit "Nein". Die britische Regierung sei sich in Sachen Brexit einig wie ein "Nest singender Vögel".

Johnson war für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in die US-Metropole gereist. Der Daily Telegraph hatte zuvor berichtet, Johnson wolle sein Amt möglicherweise noch vor dem Wochenende niederlegen, sollte sich Premierministerin Theresa May nicht seinen Wünschen hinsichtlich des geplanten EU-Austritts beugen.

Geldforderungen wichtigster Streitpunkt

May hat für Freitag eine Rede zum Brexit in Florenz angekündigt. Es wird erwartet, dass sie Zahlungen ihres Landes in den EU-Haushalt für die Dauer einer Übergangsphase nach dem Brexit im März 2019 anbieten wird. Damit will sie angeblich die schleppenden Brexit-Verhandlungen in Schwung bringen. Wichtigster Streitpunkt bei den Gesprächen sind Geldforderungen der EU gegenüber den Briten für bereits eingegangene Verpflichtungen.

Johnson steht künftigen Zahlungen seines Landes in den EU-Haushalt kritisch gegenüber. Ihm werden aber auch Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs nachgesagt, zumal May angeschlagen ist. Am vergangenen Samstag hatte Johnson in einem Gastbeitrag im Daily Telegraph seine Brexit-Vorstellungen dargelegt und May damit brüskiert.

Ein Sprecher der Regierungschefin versicherte, es gebe kleine Pläne, Johnson von seinem Posten zu entbinden.

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