Brigitte Macron als "Premiere Dame"? Nein, danke

Brigitte Macron als Gastgeberin im Präsidentenpalast.
Eine Online-Petition sammelt stimmen gegen den geplanten Sonderstatus für die Frau des französischen Präsidenten.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Die Franzosen stehen zu ihrer "Premiere dame". Aber einen offiziellen Status als solchen soll Brigitte Macron, Ehefrau des neuen Präsidenten, nicht erhalten. Zumindest ist das der Wunsch von mehr als 152.000 Franzosen, die bis Sonntagmittag eine entsprechende Petition im Internet unterzeichnet haben.

Thierry Paul Valette, der die Eingabe auf change.org startete und sich als Maler, Autor und „engagierter Bürger“ vorstellt, sagt zur Begründung: Es bestehe „kein Grund“ für ein eigenes Budget der Frau des Staatschefs aus „öffentlichen Mitteln“. Brigitte Macron verfüge derzeit über ein Team von zwei bis drei Mitarbeitern sowie über zwei weitere Hilfskräfte und zwei Sicherheitsbeamte. Vor dem Hintergrund der von der Regierung propagierten „Sparmaßnahmen“ müsse das reichen.
Zugleich wendet sich der Text „scharf“ gegen „jegliche sexistische Angriffe“ gegen Macrons ehemalige Lehrerin an der Schule. Brigitte Macron ist 25 Jahre älter als der 39-jährige Staatschef. Ihre „Kompetenzen“ würden „in keiner Weise infrage gestellt“.

Allerdings könne einem Sonderstatus für Macrons Ehefrau „anständigerweise“ nicht zugestimmt werden - zumal in einer „Periode der Moralisierung des politischen Lebens“ in Frankreich. Die Petition richtet sich an den Staatschef und dessen Premierminister Edouard Philippe.

Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte der seit Mitte Mai amtierende Macron erklärt, seine Frau werde im Fall seines Einzugs in den Elysee-Palast eine „öffentliche Rolle“ spielen, dabei aber nicht vom Steuerzahler finanziert werden. Damit solle eine „französische Heuchelei“ beendet werden.

Die Frage des Status von Brigitte Macron, die im Elysee residiert, war vergangene Woche Thema in der Nationalversammlung. Dort soll ein Gesetz für „mehr Moral“ in der Politik verabschiedet werden - eine Reaktion auf eine Reihe von Korruptionsaffären führender Politiker. So soll Abgeordneten ab sofort nicht mehr möglich sein, Familienmitglieder im Parlament anzustellen.

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