Brexit: Großbritannien wäre für EU "Drittstaat"

Brexit: Großbritannien wäre für EU "Drittstaat"
Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnt erneut vor möglichem EU-Austritt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Briten erneut davor gewarnt, für einen Austritt aus der EU zu stimmen. "Wenn die Briten 'Nein' sagen, was ich nicht hoffe, wird das Gemeinschaftsleben nicht so weitergehen wie zuvor", sagte er am Freitag gegenüber der französischen Tageszeitung "Le Monde". "Großbritannien muss dann akzeptieren, als Drittstaat angesehen zu werden."

"Wenn die Briten Europa verlassen, müssen wir und sie die Schlussfolgerungen daraus ziehen", sagte Juncker. "Das ist keine Drohung, aber unsere Beziehungen werden nicht mehr so sein wie vorher."

Die Briten sind am 23. Juni aufgerufen, sich in einem Referendum für oder gegen den Verbleib ihres Landes in der EU auszusprechen. Premierminister David Cameron wirbt für einen Verbleib in der Europäischen Union. Er hatte mit Brüssel weitere Ausnahmen für sein Land ausgehandelt, um den Europaskeptikern in seinem Land entgegenzukommen.

Künstler warnen vor Austritt

Fast 300 Stars aus der britischen Film-, Kunst- und Musikszene haben sich für den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union starkgemacht. Die Insel sei nicht nur "stärker in Europa", sie bleibe auch "einfallsreicher und kreativer", wenn der Brexit abgewendet werde, schrieben die Prominenten in einem offenen Brief, den der Daily Telegraph am Freitag veröffentlichte.

282 Künstler und Prominente unterzeichneten den Brief, darunter die Filmstars Benedict Cumberbatch und Keira Knightley, Regisseur Danny Boyle, die Lyrikerin Carol Ann Duffy und die Modeschöpferin Vivienne Westwood. "Unser weltweiter kreativer Erfolg würde erheblich geschwächt, wenn wir weglaufen", schrieben sie.

Für Millionen Menschen, die in der kreativen Branche arbeiten, wäre der Brexit "ein Sprung ins Ungewisse", heißt es in dem Brief. Millionen weitere Menschen in Großbritannien und der ganzen Welt, die vom Wachstum und der Lebendigkeit des britischen Kultursektors profitierten, könnten betroffen sein.

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