Brexit-Gegner machen mobil: Neues Referendum angestrebt

Austritt Großbritanniens aus der EU soll so noch abgewendet werden.

Parallel zur heißen Phase der Brexit-Verhandlungen in Brüssel machen EU-Befürworter in Großbritannien mobil: Mit einem Dachverband wollen sie die Aktivitäten proeuropäischer Gruppen koordinieren, um ein neues Referendum zu organisieren und den Austritt aus der EU dadurch möglicherweise doch noch abzuwenden. Dies sagte der prominente Labour-Abgeordnete Chuka Umunna am Freitag in London.

Der Oppositionspolitiker steht an der Spitze der Koordinierungsgruppe Grassroots Coordinating Group (GCC), die Organisationen mit insgesamt rund 500.000 Mitgliedern zusammenführen will. Umunna forderte eine Volksabstimmung über die endgültige Austrittsvereinbarung zwischen London und Brüssel, bevor das Land im März 2019 die EU verlässt: Das Volk habe diesen Prozess 2016 mit einer Volksabstimmung eingeleitet, "und es sollte auch das Volk sein, das darüber entscheidet, wie wir ihn beenden und ob wir überhaupt austreten wollen".

In der Bevölkerung setze sich die Erkenntnis durch, dass ein EU-Austritt hohe wirtschaftliche Kosten haben werde. Dies hätten die Brexit-Befürworter vor dem ersten Referendum verschwiegen. "Die Leute fragen sich, ob das alles wirklich so einfach ist, wie ihnen gesagt wurde", sagte Umunna. Er selbst würde den Austrittsprozess gerne stoppen - "aber am Ende kann das nur das Volk tun".

Eine kürzlich im " Guardian" veröffentlichte Umfrage hatte ergeben, dass 47 Prozent der Befragten ein zweites Referendum vor Vollzug des EU-Austritts wünschen. Nur 35 Prozent sprachen sich dagegen aus.

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