Brexit: Farage hat Furcht, Schottland einen Plan

Schottlands Regierungschefin Sturgeon: Wenn Brexit-Bedingungen feststehen wohl noch 2018 auch Klarheit über erneutes Unabhängigkeitsreferendung.

Schottland wird laut Regionalregierungschefin Nicola Sturgeon voraussichtlich im Herbst 2018 mehr Klarheit zu den Brexit-Konditionen haben und dann auch eine Entscheidung zu einem zweiten Unabhängigkeitsreferendum von Großbritannien fällen. Sobald es mehr Klarheit gebe, werde ich entscheiden können, was die nächsten angemessenen Schritte für Schottland seien, sagte Sturgeon am Sonntag der BBC.

Zuletzt hatte sie ein weiteres Referendum zur Abspaltung der Region noch ausgeschlossen, solange die Details des britischen EU-Austritts noch nicht feststehen. Viele Schotten wollen in der Europäischen Union bleiben. 2014 - also vor dem britischen Brexit-Votum von Mitte 2016 - hatte eine knappe Mehrheit der Schotten für einen Verbleib im Königreich gestimmt.

Farage fürchtet um Austritt

Der rechtspopulistische Brexit-Befürworter Nigel Farage sagte unterdessen in einem Interview mit der Zeitung "Observer", er sei zunehmend besorgt, dass eine gut organisierte und vermögende Gruppe von EU-Anhängern das Brexit-Referendum rückgängig machen könne. Sie hätten auch im Parlament eine Mehrheit, so der frühere Chef der EU-feindlichen Partei UKIP. Farage hatte sich zuletzt schon gegen ein zweites Referendum zur EU-Mitgliedschaft ausgesprochen.

Die Briten hatten 2016 mit 52 zu 48 Prozent für den EU-Austritt gestimmt, die Austrittsverhandlungen mit Brüssel verlaufen aber zäh und haben bisher der Regierung in London nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Premierministerin Theresa May hat ein zweites Brexit-Referendum ausgeschlossen. Auch die wichtigste Oppositionspartei Labour strebt eine solche Abstimmung nicht an, wie ihr Chef Jeremy Corbyn dem Sender ITV am Sonntag sagte.

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