Internationale Kritik an russischen Luftangriffen

USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Katar, Saudi-Arabien und Türkei konstatieren "weitere Eskalation".

Die USA, Deutschland und zahlreiche weitere Verbündete haben die russischen Luftschläge in Syrien kritisiert. Die Staaten drückten ihre "tiefe Sorge" über Angriffe in Hama, Homs und Idlib aus: Diese hätten zu zivilen Opfern geführt und nicht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Ziel gehabt, heißt es in der am Freitag verbreiteten Erklärung.

"Diese Militäraktionen stellen eine weitere Eskalation dar und werden nur noch mehr Extremismus und Radikalisierung schüren." Auch Frankreich, Großbritannien, Katar, Saudi-Arabien und die Türkei stehen nach Angaben des deutschen Außenministeriums hinter der Stellungnahme. "Wir rufen die Russische Föderation auf, ihre Attacken auf die syrische Opposition und Zivilisten sofort einzustellen und ihre Anstrengungen auf den Kampf gegen den IS zu konzentrieren." Die Außenminister der an der Erklärung beteiligten Länder hatten sich am Donnerstag am Rande der UNO-Vollversammlung in New York getroffen.

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Russland geht nach eigener Darstellung seit Mittwoch mit Kampfflugzeugen gegen Terroristen vor. Der Westen wirft Moskau jedoch vor, auch moderate Gegner von Machthaber Bashar al-Assad angegriffen zu haben. Russlands Präsident Wladimir Putin sollte am Freitag vor einem Gipfeltreffen zur Ukraine-Krise in Paris mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zusammenkommen.

USA und Russland

Die USA und Russland haben sich zur Vermeidung von Missverständnissen ihrer Streitkräfte in Syrien auf militärischer Ebene abgesprochen. Es habe einen "freundlichen und professionellen Austausch" gegeben, sagte Pentagonsprecher Peter Cook am Donnerstag. Moskau bezeichnete indes die gemäßigten syrischen Rebellen als wichtigen Teil des politischen Prozesses.

Ziel sei, "eine Art von Unfall am Himmel" zu vermeiden. "Das bedeutet nicht, dass wir dulden, was Russland getan hat." Präsident Barack Obamas Sprecher Josh Earnest warnte zugleich vor "willkürlichen" Angriffen, die den Krieg verlängern und Moskau tiefer in den Konflikt hineinziehen könnten.

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