Petrobras-Skandal: Brasiliens Ex-Finanzminister verhaftet

Ex-Finanzminister Guido Mantega (li)
Der ehemalige Minister war 2012 Verwaltungsratschef des staatlich kontrollierten Unternehmens.

Im Korruptionsskandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras ist auch der frühere Finanzminister Guido Mantega verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft gab am Donnerstag Ermittlungen gegen einen ehemaligen Minister bekannt, der 2012 Verwaltungsratschef des staatlich kontrollierten Unternehmens war. Die Beschreibung passt auf Mantega.

Ein Name wurde von den Behörden zwar nicht genannt, aber in Mantegas Umfeld wurde bestätigt, dass dieser verhaftet worden sei. Der Politiker war fast neun Jahre lang Finanzminister unter dem damaligen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und dessen mittlerweile des Amtes enthobener Nachfolgerin Dilma Rousseff. Von den Anwälten Mantegas war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Acht Verhaftungen

Nach Angaben der Behörden wurden neben dem Ex-Minister sieben weitere Personen in Haft genommen. Die Ermittlungen richteten sich auch gegen Manager von Maschinenbauunternehmen, die zum Imperium des Unternehmers Eike Batista gehören. Dieser habe ausgesagt, der Ex-Minister habe in seiner Funktion als Petrobras-Verwaltungsratschef eine Zahlung von umgerechnet 2,5 Mio. Dollar (2,24 Mio. Euro) zugunsten seiner Arbeiterpartei gefordert. Der Skandal dreht sich um Schmiergeldzahlungen von Petrobras-Auftragnehmern, die an politische Parteien geschleust wurden. Hochrangige Manager und Politiker wurden in der Affäre angeklagt, auch Ex-Präsident Lula.

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