15 mutmaßliche Kriegsverbrecher verhaftet

Ihnen werden die Entführung und Ermordung von 20 Personen im Februar 1993 angelastet.

In Bosnien und Serbien sind am Freitag 15 mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen worden. Ihnen werden die Entführung und Ermordung von 20 Personen aus einem Personenzug im Februar 1993 angelastet. Die Festnahme von zehn Verdächtigen erfolgte in Bosnien, die von weiteren fünf in Serbien. Unter den Festgenommenen befinden sich Medien zufolge mindestens zwei bosnisch-serbische Polizisten.

Die Entführung war während des Bosnien-Krieges in der Ortschaft Strpci auf bosnischem Gebiet passiert. Aus dem Zug auf der Eisenbahnstrecke Belgrad-Podgorica, der bei einer Signalampel aufgehalten wurde, wurden von bewaffneten serbischen Milizionären 18 Bosniaken (Muslime), ein Kroate und ein Ausländer abgeführt, dessen Herkunft unbekannt blieb. Es wird angenommen, dass sie alle kurz danach unweit der ostbosnischen Stadt Visegrad getötet wurden. In einem Massengrab an der serbisch-bosnischen Grenze wurden vor Jahren drei Leichen gefunden.

Die Kidnapper gehörten zu einer bosnisch-serbischen Miliz-Einheit unter dem Kommando von Milan Lukic. Er selbst wurde 2012 vor dem Haager UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien zu lebenslanger Haft verurteilt. Unter den nun festgenommenen Personen befindet sich ein Bruder des berüchtigten Kriegsverbrechers.

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