Bombenanschlag in Damaskus: Mindestens 16 Tote

Das Attentat richtete sich gegen eine Polizeiwache.
Das Attentat traf eine Polizeiwache im Syden der Stadt.

Bei einem Bombenanschlag im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Montag laut Aktivisten mindestens 16 Menschen getötet worden. Das Attentat habe sich gegen eine Polizeiwache im Viertel al-Midan gerichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bei einem Drohnenangriff nahe der Wüstenstadt al-Suchna wurden zudem zehn Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet.

Laut der Beobachtungsstelle waren mindestens acht Polizisten unter den Opfern des Anschlags in dem Geschäftsviertel al-Midan. Das Innenministerium erklärte, zwei Attentäter hätten sich in die Luft gesprengt, darunter einer im ersten Stock der Polizeiwache. Das Staatsfernsehen zeigte ein weitgehend zerstörtes Zimmer und eine Leiche unter einer weißen Plane.

Damaskus ist weitgehend von dem Konflikt verschont geblieben, der seit sechs Jahren das Land zerreißt. Es gibt aber sporadisch Anschläge in der Stadt. So riss Anfang Juli ein Attentäter im Osten der Stadt 18 Menschen in den Tod. Im Dezember lief zudem ein Mädchen in eine Polizeiwache in al-Midan, wo ihr Sprengstoffgürtel aus der Entfernung gezündet wurde.

Drohnenangriff in syrischer Wüste

Unterdessen wurden bei einem Drohnenangriff in der syrischen Wüste zehn Hisbollah-Kämpfer getötet. 20 weitere Kämpfer der libanesischen Schiiten-Miliz seien verletzt worden, als eine Drohne unbekannter Herkunft ihre Stellung nahe der zentralsyrischen Wüstenstadt al-Suchna beschossen habe, meldete die Beobachtungsstelle.

Die oppositionsnahe Organisation in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Ärzten und Aktivisten vor Ort. Für Medien sind ihre Angaben meist kaum zu überprüfen. Die Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg seit Jahren auf Seiten von Machthaber Bashar al-Assad.

Die nun getöteten Kämpfer waren an einer Offensive der Armee gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt. Deren Kämpfer hatten kürzlich bei einem Gegenangriff bei al-Suchna dutzende Mitglieder der Regierungstruppen getötet. Am Sonntag eroberten sie zudem die Wüstenstadt al-Karjatain, aus der sie im April 2016 vertrieben worden waren.

Die sunnitische Extremistengruppe hat im Irak und Syrien ihre meisten Städte und Gebiete verloren, doch bleibt sie noch in einigen Landesteilen präsent und verübt auch immer wieder Anschläge.

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