Bier im Steinkrug: Bayern wehrten EU-Verbot ab

Ausnahmeregelung formuliert. Ministerin Ilse Aigner spricht von einer Posse: "Gibt dringendere Probleme".

In Bayern gehört Bier trinken zum guten Ton. Doch derzeit gibt es Misstöne zwischen Brüssel und Bayern - und Schuld ist der beliebte Humpen.

Bayern hat sich nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus erfolgreich gegen ein EU-Verbot des traditionellen Bierkrugs aus Steingut gewehrt. Nach EU-Recht dürften undurchsichtige Gefäße ab 2015 nicht mehr für den Ausschank schäumender Getränke verwendet werden, da der Messstrich auf der Innenseite nicht sichtbar sei.

Das deutsche Wirtschaftsministerium habe eine Ausnahmeregelung für den Steinkrug, den "Keferloher", formuliert. Biertrinker sollten im Lokal künftig darauf hingewiesen werden, dass sie ihr Bier aus dem Steinkrug zwecks Kontrolle der Füllmenge in einen Glaskrug umschütten lassen können.

Bier im Steinkrug: Bayern wehrten EU-Verbot ab
Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) trinkt am 26.08.2013 in Wolnzach (Bayern) ein Bier. Aigner nimmt an der jährlichen Hopfenrundfahrt durch das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, der Hallertau, teil. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte demFocus, diese Posse sei ein weiterer Beweis für die grenzenlose Regelungswut der Brüsseler Bürokraten: "Es gibt in Europa wahrlich dringendere Probleme."

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