Besetzung von Ministerium in Eritrea beendet

Opposition: Meuternde Soldaten lassen Mitarbeiter frei.

Die Besetzung des eritreischen Informationsministeriums durch meuternde Soldaten ist am Dienstag nach Informationen der Oppositions-Webseite Awate unblutig zu Ende gegangen. Die festgehaltenen Ministeriumsmitarbeiter seien wieder frei, hieß es weiter. Die Lage sei "ruhig", twitterte Kabinettschef Yemane Gebremeskel. Von unabhängiger Seite waren die Angaben aus der Hauptstadt Asmara zunächst nicht zu überprüfen, aus dem abgeschotteten Land dringt wenig nach außen.

Die Regierung habe die Forderungen der Meuterer akzeptiert, hieß es auf der Oppositions-Webseite weiter, ohne dass genauere Angaben gemacht wurden. Als Anführer der Aufrührer wurde ein Oberst Saleh Osman genannt. Osman ist demnach einer der Kommandeure der in der Hafenstadt Assab am Roten Meer stationierten Truppen. Unklar war auch der Verbleib der meuternden Soldaten. Die Besetzung des Ministeriums hatte am Montag begonnen. Diplomaten zufolge waren rund 200 Aufständische in das Gebäude eingedrungen. Die Armee brachte Panzer in Stellung.

Der eritreische Präsident Isayas Afewerki regiert das nordostafrikanische Land seit dessen Unabhängigkeit 1993 mit eiserner Hand. Eritrea hatte sich nach jahrzehntelangem Unabhängigkeitskrieg von Äthiopien abgespalten. In Eritrea sind Oppositionsparteien verboten, zudem gehen die Behörden massiv gegen Regierungskritiker vor. Auch religiöse Minderheiten werden in dem Land immer wieder verfolgt.

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