Berlin: Aufregung über "Gehege für Frauen"

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Auf der Berliner Partymeile gibt es heuer ein Zelt mit der Aufschrift "Women's Safety Area". Das sorgt nun für Empörung.

Eigentlich hatte es das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nur gut gemeint. Bei der Berliner Silvesterparty sollte, wie jedes Jahr, am Rande der Partymeile ein Zelt aufgestellt werden, in dem psychologisch geschulte DRK-Mitarbeiter Menschen mit Problemen zur Verfügung stehen.

Heuer sorgte dieses Zelt aber für jede Menge Empörung. Warum? Weil in diesem Jahr ein zusätzliches Schild mit der Aufschrift "Women's Safety Area" angebracht wurde und in der öffentlichen Debatte schon bald von einem "Gehege für Frauen", um sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen, die Rede war.

Alice Weidl, Fraktionsvorsitzende der AfD, nannte das Zelt in einem Facebook Posting einen Ort, an dem sich Frauen vor Migranten schützen könnten.

Auch ihr Parteikollege, Martin Hess, machte Flüchtlinge für die Einführung der Schutzzonen verantwortlich.

DRK hat von Oktoberfest gelernt

Das selbe Narrativ haben einige Medien aufgegriffen. So berichteten etwa die New York Times: "Schutzzonen für begrapschte Frauen gehören in Deutschland nun dazu".

Das DRK bestätigt allerdings keine dieser Theorien. Es werden keine zusätzlichen Mitarbeiter eingesetzt, es sei auch kein Kriseninterventionsteam des DRK vor Ort. Die Mitarbeiter werden sich lediglich in einen kleinen Bereich im Innern des Zeltes zurückziehen können, um mit Opfern sexueller Gewalt zu sprechen, berichtet bento. Auch in der Vergangenheit hätten DRK-Mitarbeiter Frauen, die sexuell belästigt worden waren, auf diese Weise betreut. In diesem Jahr sei lediglich gesondert darauf hingewiesen, weil die Polizei das mit dem Veranstalter der Party so abgesprochen habe und eine ähnliche Vorgehensweise bereits beim Oktoberfest erfolgreich war.

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