Berlin-Anschlag: Amri könnte unter Drogen gestanden haben

Berlin-Anschlag: Amri könnte unter Drogen gestanden haben
Tunesier schickte nach Anschlag mehrere SMS an eine junge Italienerin

Der Tunesier Anis Amri, der das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember verübte, hat laut Autopsie regelmäßig Kokain und Haschisch genommen. "Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, aber wir können annehmen, dass er am Tag des Anschlags auf Drogen war", sagte der Mailänder Ermittler Alberto Nobili am Samstag. An seinem Todestag habe der Tunesier aber keine Drogen genommen.

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz gesteuert und zwölf Menschen getötet. Wenige Tage später, am 23. Dezember, wurde er während einer Routine-Ausweiskontrolle vor dem Bahnhof von Sesto San Giovanni nahe Mailand von einem Polizisten erschossen.

Amri sei möglicherweise auf dem Weg nach Sizilien gewesen, als die Polizeistreife ihn gestoppt habe, sagte Nobili weiter. Dort habe er während eines früheren Aufenthalts in einer Flüchtlingsunterkunft in Belpasso eine junge Frau kennengelernt, die er umworben habe.

Beamte hatten herausgefunden, dass Amri nach dem Anschlag in Berlin einer jungen Italienerin mehrere SMS geschickt hatte. Sie habe bestätigt, die Nachrichten empfangen zu haben, gelte aber nicht als Verdächtige in dem Fall, so Nobili. Zudem habe Amri "mehrere junge Frauen in Deutschland umworben", möglicherweise in der Absicht, durch Heirat das Bleiberecht zu erhalten.

Ermittler in Deutschland und Italien versuchen unterdessen weiter herauszufinden, ob Amri bei seiner Tat Komplizen gehabt habe.

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