Bereits 7600 Tote: Massenproteste gegen Drogenkrieg

Zehntausende Katholiken protestierten gegen den philippinischen Staatschef Duterte.

Mit Drogendealern und Süchtigen kennt Rodrigo Duterte keine Gnade: Seit der umstrittene philippinische Staatschef vor sieben Monaten sein Amt antrat, starben 7600 Menschen durch Polizei, Auftragskiller und Lynchjustiz. Dagegen und gegen die geplante Wiedereinführung der Todesstrafe protestierten am Samstag in der Hauptstadt Manila Zehntausende Katholiken. Es war die bisher größte Demonstration gegen Dutertes Politik und der erste größere Protest der Kirche, die sich mit Kritik bisher zurückgehalten hatte. Fast 80 Prozent der 100 Millionen Einwohner der Philippinen sind Katholiken, der Inselstaat ist das größte katholische Land Asiens.

"Wir können nicht lehren, dass Töten falsch ist, indem wir diejenigen umbringen, die töten", erklärte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Socrates Villegas.

Duterte, der trotz seiner Brutalität großen Rückhalt in der Bevölkerung hat, verteidigte sein Vorgehen gegen Drogenkriminelle. Das Problem sei aber komplexer, als er ursprünglich gedacht habe. "Zum Schutz der Bürger, nicht zur gesellschaftlichen Kontrolle," benötige er deshalb auch die Hilfe des Militärs.

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