Netanyahus New York-Trip: 1.600 Dollar für den Friseur

Die Reise des Premiers und seiner Frau kostet die Steuerzahler mehr als 500.000 Dollar.

541,886 US-Dollar: Die üppige Zahl steht unterm Strich der Rechnung für die New York-Reise des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu und seiner Frau Sara im vergangenen Herbst. Monatelang hatte Netanyahus Büro versucht, die Veröffentlichung der Details zu verhindern, wie der britische Guardian berichtet. Nun ist die Katze aus dem Sack und feuert einmal mehr die Kritik am verschwenderischen Premierspaar an. Immer wieder wird den Netanyahus vorgeworfen, für Luxus und Reisen allzu großzügig mit dem Geld der Steuerzahler umzugehen. Dieses Mal stechen die persönlichen Ausgaben während des Besuchs der UN-Generalversammlung heraus: So gab Netanyahu 1.600 US-Dollar für sein markantes Haarstyling aus; für den Makeup-Artist des Paars gingen 1.750 US-Dollar drauf.

Das Hotel kostete fast 20.000, dann gab es nochmal extra Ausgaben für die Entfernung von Mobiliar. Die Bereitstellung der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth wurde mit 60 Dollar verrechnet - die Onlineversion der Zeitung wäre gratis gewesen. Dass solche Details öffentlich wurden, ist dem Anwalt Shahar Ben-Meir zu verdanken, der vor Gericht die Publikation erstritt.

Bis zum Flaschenpfand

Solche Enthüllungen gehören mittlerweile zur regelmäßigen Berichterstattung in Israel. Beinahe im Monatstakt werden neue Sünden der Netanyahus aufgedeckt. So wird ihnen vorgeworfen, reichen Freunden ihren Urlaub bezahlt zu haben. Vor drei Jahren geriet der Umstand zum Skandal, dass die Regierung mehr als 100.000 Dollar für einen Ruheraum zahlen musste, den Netanyahu auf einem fünfstündigen Flug nach London nutzte. Zuvor war bekannt geworden, dass Netanyahu 2.000 Dollar im Jahr an den Eissalon seines Vertrauens zahlt - damit auch immer die Sorte Pistazie vorrätig sei.

Im vergangenen Jahr wurde schließlich der israelische Staatskontrollor Joseph Schapira tätig. Er warf dem Premierspaar in einem Bericht die Verschwendung öffentlicher Gelder vor. Schapira kritisierte, grundlegende Standards der Angemessenheit und Sparsamkeit seien verletzt worden. Zuvor war noch bekannt geworden, dass Sara Netanyahu jahrelang Flaschenpfand eingesteckt haben soll, anstatt es an den Staat zurückzuzahlen.

Kommentare