Belgrad: Bentley rammt Präsidenten-Dienstwagen

Drei Personen nach Zwischenfall mit Dienstwagen des serbischen Präsidenten Vucic in Haft. Sicherheit von Vucic gefährdet?

Drei Angehörige eines privaten Wachdienstes sind nach einem Zusammenprall mit dem Dienstwagen des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic am Samstagvormittag festgenommen worden. Alle drei wurden wegen Gefährdung der Sicherheit des Präsidenten mit einer 48-stündigen Haft belegt, berichtete die Tageszeitung "Politika" am Sonntag. Ihnen drohen bis zu acht Jahren Haft.

Alle drei wegen Straftaten bekannt

Der Zwischenfall ereignete sich im noblen Stadtviertel Dedinje, als ein schwarzer Bentley mit spanischem Kennzeichen mit den drei Verdächtigen - alle drei sind der Polizei wegen früherer Straftaten bereits bekannt -, gegen den Dienstwagen von Vucic prallte und somit in die aus drei Wagen bestehende Kolonne des Präsidenten eindrang. Der Sicherheitsdienst von Vucic, der sich im zweiten Wagen befand, sei somit blockiert worden, berichtete die Tageszeitung. Dem dritten Wagen der Präsidentenkolonne sie es gelungen, sich auf die Jagd nach den Tätern zu machen und sie auch aufzuhalten.

Morddrohungen

Ende Oktober wurde unweit des Familienhauses von Vucic in einem Belgrader Vorort ein beträchtliches Waffenarsenal sichergestellt. Zwei Tage danach wurde auch ein Wagen mit Waffen entdeckt. Vucic, damals noch Premier, bestätigte später, dass er mit Morddrohungen konfrontiert sei. Die Affäre wurde bis dato nicht aufgeklärt.

Ähnlicher Zwischenfall 2003

Der Zwischenfall vom Samstagmorgen erinnerte stark an jenen Vorfall, der kurz vor dem Attentat auf den damaligen Premier Zoran Djindjic im Februar 2003 in Belgrad passiert war. Damals hatte ein Lkw, an dessen Lenker ein Mafioso saß, versucht, den Dienstwagen von Djindjic mit einem ähnlichen Manöver aufzuhalten. Der Attentatsversuch war gescheitert. Gut zwei Wochen später wurde Djindjic am Eingang in das Regierungsgebäude erschossen. Am Attentat waren Mitglieder der Mafiagruppe beteiligt, zu welcher der Lkw-Lenker gehörte.

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