Medienbericht über geplanten Anschlag in Antwerpen

Medienbericht über geplanten Anschlag in Antwerpen
Einen Zusammenhang mit dem Anschlägen von Brüssel sehen die Ermittler derzeit nicht.

Eine Gruppe mit vier vorläufig festgenommenen Verdächtigen hat nach einem Medienbericht möglicherweise einen terroristischen Anschlag in der belgischen Hafenstadt Antwerpen geplant. Unter ihnen seien Minderjährige, berichte die Tageszeitung De Standaard am Donnerstag. Ein mögliches Ziel sei der Hauptbahnhof im Herzen der Stadt gewesen.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch bestätigt, dass nach Razzien vier Personen zu Verhören mitgenommen wurden. Ein Teil von ihnen kam danach wieder auf freien Fuß. Sie würden verdächtigt, zu einer terroristischen Vereinigung zu gehören. Ihnen wird vorgeworfen, Rekruten für die Konflikte in Syrien und Libyen anwerben zu wollen. Einige von ihnen hätten auch die Absicht gehabt, dort der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu folgen.

Die Verdächtigen standen laut den Berichten in engem Kontakt mit Hicham Chaib, einem führenden belgischen Dschihadisten in Syrien. Chaib gilt als rechte Hand des Chefs der mittlerweile verbotenen belgischen Salafistenbewegung Sharia4Belgium, Fouad Belkacem. Seit 2012 hält sich Chaib in Syrien auf und soll beim IS eine führende Rolle in der IS-Hochburg Raqqa haben. Chaib war Anfang 2015 von der belgischen Justiz in Abwesenheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft berichtete über Attentatspläne in Belgien, aber nur in allgemeiner Form. Eine Verbindung zu den Anschlägen in Brüssel vom 22. März, bei denen auf dem Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen getötet worden waren, sehen die Ermittler zur Zeit nicht.

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