Auto-Attacke in Paris: Verdächtiger im Spital

Auto war am Sonntag in eine Gruppe von Soldaten gerast. Festgenommener Verdächtiger war Geheimdiensten nicht als Radikalisierter bekannt.

Einen Tag nach einer Auto-Attacke auf Soldaten bei Paris setzen französische Top-Fahnder ihre Antiterror-Ermittlungen fort. Elitepolizisten hatten am Mittwoch auf der Autobahn A 16 in der Nähe der nordfranzösischen Stadt Boulogne-sur-Mer einen Verdächtigen festgenommen. Er wurde von mehreren Schüssen verletzt, überlebte aber.

Auto-Attacke in Paris: Verdächtiger im Spital
Police officers and emergency workers stand next to a damaged BMW car with a broken windscreen, after the police arrested a suspect on the A16 motorway, near Marquise, northern France, on August 9, 2017. The servicemen were hit by a BMW which drove down a quiet street in the upmarket western Paris suburb of Levallois-Perret. Police later gave chase to the vehicle on a motorway north of Paris, and shot and wounded the suspect, a man aged in his late 30s who was also arrested, sources involved in the manhunt said, speaking on condition of anonymity. French security forces launched a manhunt after a car rammed into anti-terrorism soldiers outside their barracks in a Paris suburb, injuring six. / AFP PHOTO / PHILIPPE HUGUEN
Warum der nach Medienberichten 36 Jahre alte Mann vom Großraum Paris aus in Richtung Norden flüchtete, war zunächst offen geblieben. Auch das Tatmotiv blieb unklar.

Der Tatverdächtige wird nach Medieninformationen weiter in einem Krankenhaus behandelt. Wegen seiner Verletzungen konnte der 36-Jährige bisher nicht vernommen werden, wie der Nachrichtensender Franceinfo am Donnerstag unter Berufung auf Justizkreise berichtete.

Die Anti-Terror-Ermittler suchen nach möglichen Komplizen des Mannes, der nach Medienformationen Algerier ist. Er habe eine Aufenthaltsgenehmigung und sei den Geheimdiensten nicht wegen einer möglichen Radikalisierung bekannt.und eine Aufenthaltsgenehmigung hat.

In Gruppe von Soldaten gerast

Ein Auto war in Levallois-Perret nordwestlich von Paris in eine Gruppe von Soldaten gerast und hatte sechs von ihnen verletzt. Die Soldaten gehören zum Antiterroreinsatz Sentinelle (Wache), bei dem Armeeangehörige auf Straßen und vor öffentlichen Gebäuden patrouillieren. Die für Terrorfälle zuständige Pariser Staatsanwaltschaft übernahm unmittelbar nach der Attacke die Ermittlungen.

Fast 240 Tote seit Jänner 2015

Seit Jänner 2015 waren in Frankreich bei islamistischen Anschlägen fast 240 Menschen ermordet worden. Das Parlament hatte den Ausnahmezustand vor Kurzem bis Anfang November verlängert.

Polizisten und Soldaten als Zielscheibe

Französische Sicherheitskräfte waren schon mehrfach Ziel von Anschlägen, im April wurde ein Polizist auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees erschossen. Anfang des Jahres ging ein Mann mit Macheten auf eine Militärpatrouille am Louvre-Museum los, er wurde überwältigt. Im März erschossen Soldaten einen Angreifer im Pariser Flughafen Orly, der einer Soldatin ihre Waffe entreißen wollte.

Ein am vergangenen Wochenende am Eiffelturm festgenommener Bewaffneter hatte Ermittlern gesagt, er habe einen Anschlag auf einen Soldaten geplant. Der Mann wurde inzwischen in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

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