Australien will umstrittenes Flüchtlingslager schließen

Flüchtlingslager auf Manus Island in Papua-Neuguinea.
Der Gerichtshof von Papua-Neuguinea hat das Flüchtlings-Camp auf der Insel Manus für rechtswidrig erklärt.

Australien will ein umstrittenes Flüchtlingslager auf der Pazifik-Insel Manus bis Ende Oktober endgültig schließen. Einwanderungsminister Peter Dutton kündigte am Dienstag an, dass das Lager mit aktuell mehr als 800 Flüchtlingen in den nächsten Monaten nach und nach verkleinert werden solle. Das Camp befindet sich auf der abgelegenen Insel Manus, die zum Pazifikstaat Papua-Neuguinea gehört.

An den Zuständen dort gibt es international massive Kritik. Der oberste Gerichtshof Papua-Neuguineas hatte das Lager bereits im vergangenen Jahr für rechtswidrig erklärt. Die Lagerhaft verstoße gegen das Grundrecht auf persönliche Freiheit und sei deshalb verfassungswidrig. Die Behörden in Papua-Neuguinea hatten Flüchtlingen am Montag mitgeteilt, dass ein Teil des Lagers kommende Woche geschlossen werde und der Rest dann bis Ende Juni.

Die meisten Flüchtlinge hoffen darauf, dass sie auf der Grundlage einer amerikanisch-australischen Vereinbarung in die USA ausreisen dürfen. Allerdings ist nicht klar, ob sich die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump daran halten werden.

Rigorose Vorgehensweise

Australien lässt grundsätzlich keine Flüchtlinge ins Land, die mit Booten ankommen. Sie wurden bisher in das Lager auf Manus und auf die Pazifikinsel Nauru gebracht.

Kommentare