Ausgangssperre: Weltweit 2,6 Milliarden Menschen betroffen

Ausgangssperre: Weltweit 2,6 Milliarden Menschen betroffen
Der Großteil dieser Menschen kommt nun aus Indien, wo vorerst 1,3 Milliarden zu Hause bleiben sollen.

Ein Viertel der Weltbevölkerung ist bald "eingesperrt" - wenn man so will. Nach der Verhängung einer "vollständigen Ausgangssperre" in Indien haben verschiedene Länder weltweit inzwischen für mehr als 2,6 Milliarden Menschen massive Beschränkungen der freien Bewegung angeordnet.

Dies geht aus einer Statistik hervor, welche die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Erklärungen führt. Mit den Maßnahmen soll die Ausbreitung von SARS-CoV-2 eingedämmt werden.

Indiens Regierungschef Narendra Modi ordnete am Dienstag eine dreiwöchige "vollständige Ausgangssperre" für die 1,3 Milliarden Bürger seines Landes an. Diese tritt um Mitternacht (19.30 Uhr MEZ) in Kraft. Die Maßnahme gelte für 21 Tage. Weltweit infizierten sich laut einer AFP-Zählung bereits mehr als 380.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus. An der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 starben fast 17.000 Menschen.

China lockert Bestimmungen bereits wieder

Eine bundesweite Ausgangssperre gilt unter anderem auch in Frankreich, Spanien und dem derzeitigen Corona-Hotspot der Welt: Italien. Dort erhöhte Premier Conte am Dienstag noch einmal die Strafen bei Verstößen gegen die Sperre empfindlich. Sie liegen jetzt bei maximal 3.000 Euro.

Der EU-Staat mit dem höchsten Strafmaß ist Rumänien. Bei Missachtung der Ausgangssperre drohen bis zu drei Jahre Haft. Wenn sich dadurch ein Mensch mit dem Virus ansteckt, steigt die Strafe auf bis zu fünf Jahre Gefängnis. Mit bis zu 15 Jahren Haft können Verstöße geahndet werden, die zum Tod eines Menschen führen.

In Deutschland gilt in den meisten Bundesländern ein Versammlungsverbot ab mehr als zwei Personen, eine bundesweite Ausgangssperre ist derzeit nicht geplant. In den USA haben diverse Bundesstaaten eine Ausgangssperre verhängt, etwa Atlanta und Dallas. In Österreich ist offiziell von einer "Ausgangsbeschränkung" die Rede.

Die chinesische Provinz Hubei hat die Ausgangsbestimmungen wegen der landesweit stagnierenden Fallzahlen bereits wieder gelockert. Wer einen "grünen Gesundheitscode" auf seinem Smartphone vorweisen kann, ist berechtigt, sich halbwegs frei zu bewegen.

In der Stadt Wuhan, wo ein Wildtier-Markt als Auslöser des Virus gilt, sollen die Regelungen Anfang April ebenfalls gelockert werden - etwas mehr als drei Monate nach dem Ausbruch des Virus. Der "Wuhan Lockdown" begann am 23. Jänner.

Trump glaubt an kürzeren "Lockdown"

US-Präsident Donald Trump rechnet mit einem kürzeren "Lockdown". Er stellte der amerikanischen Bevölkerung eine baldige Erholung von der Coronavirus-Krise in Aussicht. "Die Beschwernisse werden enden, sie werden bald enden", sagte Trump am Montagabend.

"Amerika wird bald wieder offen sein für Geschäfte", versicherte er. Später fügte er auf Twitter hinzu: "Die Bevölkerung will wieder arbeiten. Sie werden soziale Distanzierung und anderes einhalten, auf Ältere wird liebevoll und schützend geschaut."

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