Nahostexpertin Kneissl will Außenministerin werden

Karin Kneissl, österreichische Energieanalystin und Nahostexpertin.
FPÖ-Chef Strache habe ihr angeboten, als unabhängige Kandidatin für die FPÖ Außenministerin zu werden, erklärt die Nahostexpertin auf KURIER-Anfrage.

Die Publizistin und Nahostexpertin Karin Kneissl will laut eigener Aussage Außenministerin werden. Auf KURIER-Anfrage bestätigt sie einen Bericht der Tageszeitung Die Presse, wonach sie als Außenministerin zur Verfügung stehen würde. Sie wurde von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gefragt, als unabhängige Kandidatin auf einem FPÖ-Ticket das Amt zu übernehmen.

Die ÖVP, so Kneissl zum KURIER, habe dazu noch keine Stellung bezogen. Auch, ob ihre Chancen als realistisch einzustufen sind, wollte sie nicht beantworten: "Ich bin in der Steuerungsgruppe Außenpolitik und wir sind bei den Verhandlungen noch ganz am Anfang." Die 52-jährige Juristin und Arabistin war bereits von 1990 bis 1998 im diplomatischen Dienst tätig. Sie arbeitete im Kabinett des Außenministers, im Völkerrechtsbüro und war in Paris und Madrid auf Auslandsposten tätig.

Seitdem arbeitet Kneissl als freie Journalistin für Printmedien im In- und Ausland. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie durch ihre Analysen im ORF bekannt. Sie unterrichtet als Expertin für Völkerrecht, Geschichte des Nahen Ostens und den Energiemarkt an der Diplomatischen Akademie Wien, der European Business School im Rheingau, sowie als Gastlektorin an der Landesverteidigungsakademie, der Militärakademie in Wiener Neustadt und an Universitäten im Libanon. Zuvor arbeitete sie auch am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.

Straches Wunsch-Kandidatin für die Hofburg

Die FPÖ hat Kneissl bereits im Jänner 2016 angefragt, ob sie auf einem FPÖ-Ticket für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren wolle. Außerdem habe sie laut eigener Darstellung Anfragen privater Initiativen erhalten. "Ich habe sämtliche Angebote abgelehnt, da ich mir die Position der unabhängigen Analystin in den letzten 18 Jahren teils unter Entbehrungen erarbeitet habe", schrieb die Expertin damals auf ihrer Homepage.

Auf Einladung der FPÖ nahm Kneissl vergangenes Jahr an einer Diskussionsrunde zum Thema Sicherheit Teil.

Tatsächlich politisch aktiv war sie von 2005 bis 2010 in der Lokalpolitik - als unabhängige Kandidatin auf der ÖVP-Liste saß sie im Gemeinderat von Seibersdorf (NÖ), wo sie auch ihren Wohnsitz hat.

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