New York: Gouverneur spricht von "Terrorakt"

FBI-Agenten untersuchen den Tatort in Manhattan
Drei Attacken in den USA: Sowohl am Samstagmorgen also auch in den Abendstunden detonierten Bomben in New York und New Jersey. Im Bundesstaat Minnesota gab es einen Messerangriff in einem Einkaufszentrum.

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Manhattan sind am Samstagabend 29 Menschen verletzt worden, davon einer schwer. Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion gegen 20.30 Uhr (Ortszeit; Sonntag 02.30 Uhr MESZ) in der 23. Straße. Im Lokalfernsehen berichteten Zeugen, die Detonation sei im gesamten Viertel zu hören gewesen. Die Feuerwehr der US-Ostküstenmetropole sprach von 29 Verletzten, darunter ein Schwerverletzter. 24 Menschen seien mit unterschiedlich schweren Verletzungen durch Glas- und Metallsplitter in Krankenhäuser eingeliefert worden, sagte Feuerwehrsprecher Daniel Nigro.

Bombe bestätigt

Die Explosion in Manhattan ist durch eine Bombe ausgelöst worden. Das bestätigte am Sonntag der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, der die Explosion erstmals als "Terrorakt" bezeichnete. Es sei aber noch keine Verbindung zum "internationalen Terrorismus" gefunden worden.

Am Ort der Explosion, einer Gegend mit zahlreichen Bars, Restaurants, Theatern und schicken Wohnungen, waren die Feuerwehr und eine Anti-Terror-Einheit der Polizei im Einsatz. Die Polizei riegelte die Gegend ab, Polizeihubschrauber kreisten in der Luft. Die am nächsten gelegene U-Bahn-Station wurde geschlossen. US-Präsident Barack Obama wurde nach Angaben des Weißen Hauses über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Medienberichten zufolge kam die Explosion aus einem Müllcontainer. De Blasio sagte, die Ursache sei noch unklar. Sicher sei, das die Explosion nicht durch Gas ausgelöst wurde. "Wir gehen davon aus, dass es Absicht war."

Unweit des Explosionsortes untersuchte die Polizei später noch einen weiteren mutmaßlichen Sprengsatz. Wie die Sender CNN und ABC berichteten, wurde an der 27. Straße ein verdächtiger Schnellkochtopf gefunden.

Die zweite Explosion

Wenige Stunden zuvor war im benachbarten US-Bundesstaat New Jersey eine Rohrbombe explodiert, verletzt wurde niemand. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Explosionen gibt, ist noch unklar. Wie Bürgermeister de Blasio sagte, wurde bei den ersten Ermittlungen "keine konkrete Verbindung" gefunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft detonierte der Sprengsatz in einer Mülltonne entlang der Laufstrecke eines Wohltätigkeitslaufes. In der Mülltonne hätten sich insgesamt vier mit Zeitzündern versehene selbstgebaute Sprengsätze befunden, doch nur einer von ihnen sei detoniert, sagte ein Sprecher der Behörde, Al Della Fave, dem Sender CNN.

Der Fünf-Kilometer-Lauf hatte zum Zeitpunkt der Explosion noch nicht begonnen, weil der Start verschoben worden war. "Ohne diese Verzögerung hätten sich vermutlich viele Läufer in der Nähe der Mülltonne befunden", sagte Fave. Der Hintergrund des Anschlagsversuchs war nach Angaben des Sprechers zunächst unklar. "Aber es sollte eindeutig das Rennen getroffen werden." Nach der Explosion wurde der Lauf abgesagt.

IS bekennt sich angeblich zu Messerangriff

Einige Stunden nach den beiden Vorfällen, gab es eine Messerattacke in einem Einkaufszentrum in Minnesota. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen. Acht Menschen wurden dabei verletzt.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Messerangriff im US-Bundesstaat Minnesota bekannt, bei dem am Samstag acht Menschen verletzt worden waren. Der Angreifer sei ein "Soldat des Islamischen Staats" gewesen, der dessen Aufrufen zu Angriffen in Mitgliedstaaten der Anti-IS-Koalition gefolgt sei, meldete die IS-nahe Agentur Amaq am Sonntag. Allerdings bekennt sich die Terrormiliz auch fälschlicherweise zu Anschlägen. Nicht selten bestand bisher zwischen Attentätern und der Terrorgruppe keine direkte Verbindung.

Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Messerangriff im US-Bundesstaat Minnesota bekannt, bei dem am Samstag acht Menschen verletzt worden waren. Der Angreifer sei ein "Soldat des Islamischen Staats" gewesen, der dessen Aufrufen zu Angriffen in Mitgliedstaaten der Anti-IS-Koalition gefolgt sei, meldete die IS-nahe Agentur Amaq am Sonntag.

Der Angreifer hatte am Samstagabend in einem Einkaufszentrum von St. Cloud acht Menschen mit einem Messer verletzt. Nach Angaben der Polizei trug der Angreifer die Uniform eines Sicherheitsdienstes, als er am Abend das Einkaufszentrum betrat, und bezog sich in seinen Äußerungen auf "Allah". Er wurde schließlich von einem Polizisten außer Dienst erschossen. Einer der Verletzten musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Unklar war, ob es einen Zusammenhang mit den Bombenexplosionen in New York und New Jersey gab.

Die Extremistengruppe ruft seit Jahren Sympathisanten im Westen auf, auf eigene Faust Anschläge zu verüben. Sie veröffentlichte detaillierte Anweisungen für das Vorgehen und versucht überdies, Anhänger über Telefon, Internet und soziale Medien anzuleiten. Bei vielen Anschlägen, zu denen sich die IS-Miliz in den vergangenen Jahren im Westen bekannte, blieb offen, wie weit es tatsächlich Kontakte zwischen den Attentätern und der Gruppe gab.

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