Angriffe auf Aleppo: Medizinische Versorgung vor Kollaps

Die syrischen Streitkräfte setzen ihren Vormarsch fort. Anrainern zufolge waren die jüngsten Bombardements schwerer als je zuvor.

Die medizinische Versorgung in Aleppo steht vor dem Zusammenbruch. Das erklärten die Vereinten Nationen am Sonntag. Es gebe keine Medikamente mehr, so dass Kranke und Verletzte in den medizinischen Einrichtungen abgewiesen werden müssten. Am Samstag war bei den Angriffen auf die Stadt im Norden Syriens auch ein Feldlazarett getroffen worden. Zwei Menschen wurden dabei getötet.

Russland und die USA verhandeln indes über eine erneute Feuerpause. Bei den Gesprächen gibt es allerdings kaum Fortschritte, weil sie sich gegenseitig vorwerfen, den Konflikt anzuheizen. Die USA stehen aufseiten der gemäßigten Aufständischen und fliegen Luftangriffe gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Assads Bodentruppen weiter auf dem Vormarsch

Die syrischen Streitkräfte haben Regierungs- und Oppositionsangaben zufolge ihren Vormarsch in und um Aleppo fortgesetzt. Im Norden der Metropole hätten Einheiten von Machthaber Bashar al-Assad weitere Geländegewinne verzeichnet, erklärte die oppositionsnahe "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Sonntag.

Unter den Rebellen habe es "schwere" Verluste gegeben. Die Führung der syrischen Armee rief zudem alle Aufständischen im Osten der geteilten Stadt dazu auf, die belagerten Viertel zu verlassen. Die Armee werde einen sicheren Abzug garantieren, berichtete die syrische staatliche Nachrichtenagentur Sana.

Lage immer dramatischer

An der Front, die die Stadt zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen teilt, habe es heftige Gefechte gegeben. Bereits in der Nacht seien Dutzende Geschoße in dem Rebellengebiet eingeschlagen, so die Beobachtungsstelle.

Die Kämpfe in Aleppo waren vor knapp einer Woche erneut entbrannt, als eine von Russland und den USA vereinbarte Waffenruhe scheiterte. Die Offensive der Armee wird von Syriens Verbündeten Russland mit Luftangriffen unterstützt. Anrainern zufolge waren die jüngsten Bombardements auf Aleppo schwerer als je zuvor. Die Lage werde immer dramatischer.

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