Tote bei Protesten in Ägypten

Unter den Opfern befindet sich auch ein 21-jähriger US-Fotograph. Mehrere Mursi-Büros in Flammen.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi sind am Freitag in Alexandria drei Menschen getötet worden - Beobachter befürchten, dass eine Welle des Aufruhrs erneut über das Land hereinbrechen könnte . Bei einem der Opfer handelte es sich dem Gesundheitsministerium sowie Sicherheitskräften zufolge um einen jungen US-Bürger. Mehrere Büros der Partei für Gerechtigkeit und Freiheit der Muslimbrüder, denen Mursi entstammt, gingen zudem in Flammen auf.

Den Angaben der Behörden zufolge wurde der Mann erstochen, als er zwischen die Fronten der Protestierenden geriet. Laut ägyptischen Staatsfernsehen handelte es sich um einen 21-jährigen Fotojournalisten. Auch der Sicherheitschef von Alexandria, Amin Essedin, sagte, der Mann habe gerade Fotos von den Demonstrationen gemacht, als er verletzt wurde.

Demnach arbeitete er aber für das US-Kulturzentrum in der nördlichen Stadt. Ein Vertreter der US-Botschaft in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sagte AFP, die Vertretung habe von den Berichten gehört und bemühe sich um eine Bestätigung des Vorfalls.

Tote bei Protesten in Ägypten

A girl attends a protest against Egyptian Presiden
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EGYPT INNAUGURATION ANNIVERSARY PROTESTS
Tote bei Protesten in Ägypten

EGYPT INNAUGURATION ANNIVERSARY PROTESTS
Tote bei Protesten in Ägypten

A woman opposing Egyptian President Mursi waves Eg
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EGYPT INNAUGURATION ANNIVERSARY PROTESTS
Tote bei Protesten in Ägypten

An anti-Mursi protester chants slogans during a ma
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EGYPT INNAUGURATION ANNIVERSARY PROTESTS
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Female protesters opposing Egyptian President Moha
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Wife of Palestinian Wael Abu Rida holds his pictur
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Protesters opposing Egyptian President Mohamed Mur
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Islamists, members of the brotherhood, and support
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Protesters chant anti-President Mohamed Mursi slog
Tote bei Protesten in Ägypten

Protesters chant anti-President Mohamed Mursi slog
Tote bei Protesten in Ägypten

Supporters of Egyptian President Mohamed Mursi and
Tote bei Protesten in Ägypten

Supporters of Egyptian President Mohamed Mursi and
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Egyptians hold up signs as they dive during protes
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File photo of Egypt's President Mursi smiling duri
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Leading member of the Islamic Jama'a Maged speaks
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Islamists, members of the brotherhood, and support
Tote bei Protesten in Ägypten

Islamists, members of the brotherhood, and support

Heftige Zusammenstöße

In der zweitgrößten Stadt Alexandria wurden inklusive des US-Bürgers mindestens zwei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Bei den Auseinandersetzungen der vergangenen Tage waren bereits vier Menschen getötet worden.

In mehreren ägyptischen Städten hatten sich tagsüber zehntausende Anhänger beider Lager zu Protesten versammelt. In den Städten Alexandria und Aga wurden nach Angaben von Sicherheitskräften Gebäude der Partei für Gerechtigkeit und Freiheit angezündet, in Beheira wurde ein Parteigebäude gestürmt.

Tote bei Protesten in Ägypten
Leading member of the Islamic Jama'a Assem Abdel (C) speaks during a protest by islamists, members of the brotherhood, and supporters of Egyptian President Mohamed Mursi around the Raba El-Adwyia mosque square in the suburb of Nasr City, Cairo, June 28, 2013. Egypt's leading religious authority warned of "civil war" and appealed for calm amid scattered violence on Friday, days before mass demonstrations that the opposition hopes can force the Islamist president to quit. REUTERS/Amr Abdallah Dalsh (EGYPT - Tags: POLITICS CIVIL UNREST)
Am Abend kamen erneut zehntausende Unterstützer Mursis im Kairoer Vorort Nasr City zusammen. "Wir werden einen Staatsstreich gegen den Präsidenten nicht zulassen", rief Mohammed al-Beltagui von den Muslimbrüdern der Menge zu. "Ihr seid nicht die zweite Revolution und wir sind nicht Mubarak", sagte er mit Bezug auf den 2011 gestürzten früheren Staatschef. Auch am Wiener Stephansplatz hatten am Freitagnachmittag dutzende Menschen für den ägyptischen Präsidenten demonstriert.

Kein Dialog

Donnerstagabend hatte der Chef der oppositionellen Nationalen Heilsfront, Mohamed ElBaradei, einem Dialog mit Mursi eine Absage erteilt und die Forderung nach einer vorgezogenen Präsidentschaftswahl bekräftigt. Er reagierte damit auf eine Rede Mursis an die Nation vom Mittwoch. Darin hatte er Reformen und einen "nationalen Dialog" versprochen. Auch räumte er ein, "viele Fehler" gemacht zu haben.

Am Sonntag jährt sich Mursis Amtsübernahme zum ersten Mal. Seine Gegner planen für den Tag Massenkundgebungen, bei denen sie seinen Rücktritt und eine vorgezogene Präsidentschaftswahl fordern wollen. Mursis Kritiker werfen ihm vor allem vor, die Gesetzgebung nach den Prinzipien des Islams verändern zu wollen.

Mursis Anhänger verweisen darauf, dass dieser der demokratisch gewählte Staatschef ist. Zudem sei er nicht für Probleme wie Ineffizienz und Korruption in der Verwaltung sowie die schwache Wirtschaft und religiöse Spannungen verantwortlich, weil sie noch aus Zeiten des gestürzten Machthabers Hosni Mubarak stammten.

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