Afrin: 150.000 Zivilisten seit Mittwoch geflüchtet

Civilians fleeing the city of Afrin in northern Syria walk at the mountainous road of al-Ahlam while heading towards the check point in az-Ziyarah, in the government-controlled part of the northern Aleppo province, on March 16, 2018. A Turkish-led offensive to capture the Kurdish-majority enclave of Afrin in northern Syria has forced 30,000 civilians from its main city in 24 hours, a monitor said yesterday. / AFP PHOTO / George OURFALIAN
Türkische Armee weist Berichte über Beschuss eines Krankenhauses zurück.

Aus der mehrheitlich kurdischen Stadt Afrin in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten seit Mittwochabend bereits mehr als 150.000 Zivilisten vor der Offensive der türkischen Armee geflüchtet. In der Nacht auf Samstag habe es heftige Kämpfe am Nordrand der Stadt gegeben, teilte die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" mit.

Die türkischen Truppen und ihre syrischen Verbündeten versuchten, in die Stadt vorzudringen. Zuvor hatte die Beobachtungsstelle erklärt, die türkische Armee habe das wichtigste Krankenhaus in Afrin beschossen und 16 Zivilisten getötet, darunter zwei schwangere Frauen. Die türkische Armee weist das zurück.

Die Stadt ist beinahe komplett umzingelt. Lediglich im Süden gibt es einen Fluchtkorridor, der es den Bewohnern ermöglicht, die Stadt in Richtung der von syrischen Kurden oder der syrischen Regierung von Machthaber Bashar al-Assad kontrollierten Gebiete zu verlassen. Die mehr als 150.000 Zivilisten, welche die Stadt in den vergangenen Tagen verlassen hätten, seien "über diesen Süd-Korridor" geflüchtet, hieß es von der Beobachtungsstelle.

Überdies meldete die Beobachtungsstelle, in der seit Wochen unter Beschuss der syrischen Regierungstruppen stehenden Rebellenhochburg Ost-Ghouta bei Damaskus seien am Samstag 30 Zivilisten bei neuen Luftangriffen getötet worden. Keine Angaben machte die Stelle zunächst dazu, wer die Angriffe flog. Die syrischen Truppen werden auch von den russischen Streitkräften unterstützt.

In dem seit sieben Jahren wütenden Bürgerkrieg sind die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle - wie auch jene der Konfliktparteien - für Medien kaum zu überprüfen.

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