AfD: Spitzenkandidatin zahlt Steuern im Ausland

Alice WeidelAFP PHOTO / Ina Fassbender / ALTERNATIVE CROP
Alice Weidel findet Interesse an ihrem Privatleben überzogen. Es gibt eine Debatte über ihren Lebensmittelpunkt. Offenbar zahlt sie nicht nur in Deutschland Steuern, sondern auch in der Schweiz.

Die AfD-Spitzenkandidatin für die deutsche Bundestagswahl, Alice Weidel (38), findet das mediale Interesse an ihrem Privatleben völlig überzogen. Weidel sagte am Montag: "Meine Partnerin und ich bedauern es zutiefst, wie die Medien in den letzten Tagen versucht haben, unsere intimste Privatsphäre an die Öffentlichkeit zu zerren."

Laut einem Bericht der NZZ am Sonntag lebt Weidel nicht nur zeitweise im schweizerischen Biel, sondern zahlt dort auch Steuer. Die Frage des Hauptwohnsitzes wird von den Behörden zwar unter Verweis auf das Amtsgeheimnis nicht beantwortet, ein Steuerverwalter sagte gegenüber dem Medium aber, man könne davon ausgehen, "dass alle steuerlichen Aspekte, die mit einer Anmeldung in Biel verbunden sind, abgedeckt sind". Laut dem Bericht könnte Weidel in der Schweiz geleistete Steuern in Deutschland absetzen lassen - bei in der Schweiz wohnenden Deutschen sei dies üblich.

Steuerrechtlich seien die Verhältnisse klar definiert, heißt es in der Mitteilung der 38-Jährigen, die als Erstwohnsitz bisher Überlingen angegeben hatte. Details etwa zur Frage, wo sie Steuern bezahlt, nannte Weidel nicht.

Schweizer Medien hatten in der vergangenen Woche berichtet, Weidel bewohne mit ihrer Partnerin und den beiden Buben neben einem Wohnsitz in Deutschland auch eine Wohnung im schweizerischen Biel. Weidel erklärte, sie habe ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland. Ihre aus der Schweiz stammende Lebenspartnerin, die Mutter der Kinder, arbeite in der Schweiz. Die Kinder lebten bei ihrer Mutter im Nachbarland, sagte Weidel. Sie selbst versuche möglichst viel Zeit dort mit ihnen zu verbringen.

Die AfD hatte die als wirtschaftsliberal geltende Weidel und den nationalkonservativen Parteivize Alexander Gauland am 23. April zu ihren Spitzenkandidaten für die Bundeswahl gewählt.

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