AfD-Chefin kritisiert Özil-Foto von Mekka-Reise

AfD-Chefin Frauke Petry
Die rechtspopulistische Partei zündelt weiter gegen deutsche Fußballspieler. Frauke Petry kritisiert zudem Schweigen bei Nationalhymne.

Nach den umstrittenen Äußerungen ihres Vizes Alexander Gauland über den DFB-Spieler Jerome Boateng hat die Vorsitzende der Alternativen für Deutschland (AfD), Frauke Petry, nun Kritik an dessen Kollegen Mesut Özil geübt. Özils Pilgerreise gehöre zwar zu den religiösen Pflichten eines Muslims, doch frage sie sich, ob "man sie aller Welt präsentieren muss", sagte Petry der Welt am Sonntag.

"Man könnte Özil fragen, ob er mit diesem Bekenntnis auch eine politische Aussage treffen wollte", fügte sie hinzu. Der Spieler der deutschen Nationalmannschaft hatte zuvor auf seiner Facebook-Seite ein Foto von sich in traditioneller Kleidung vor der Kaaba, dem quaderförmigen Gebäude in der Heiligen Moschee in Mekka, veröffentlicht.

Soll Nationalhymne mitsingen

In dem Interview mit Welt am Sonntag nannte es Petry zudem "schade, dass Mesut Özil als Identifikationsfigur für so viele Kinder und Jugendliche die Nationalhymne nicht mitsingt". Die AfD-Vorsitzende bekräftigte gleichzeitig die Kritik ihrer Partei am Islam: Die "Grundgesetzwidrigkeit des Islam" sei eine "Tatsache", sagte sie.

Vor einer Woche hatte Petrys Vize Gauland mit Äußerungen über Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng Aufsehen erregt. Er wurde von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit den Worten zitiert, die Leute fänden den dunkelhäutigen Innenverteidiger "als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben". Später sagte Gauland dem Spiegel, die deutsche Fußballnationalmannschaft sei "schon lange nicht mehr deutsch" im "klassischen Sinne".

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