"AfD Armee Fraktion" schickte Drohbriefe an Ex-Politiker

AfD-Mann Kölmel (re.) trat ebenso aus der Partei aus, wie Mitbegründer Lucke (li.).
Unbekannte Rechtsextreme kündigen "bewaffneten Kampf" an.

Eine bisher unbekannte Gruppe namens "AfD Armee Fraktion" hat Drohbriefe an sechs ehemalige Politiker der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" versandt. Diese enthalten massive Gewaltdrohungen.

"Verpiss dich mit deiner Arschloch Partei oder wir räumen auf und bei deinen Kindern fangen wir an. Der bewaffnete Kampf hat begonnen", heißt es etwa in dem Schreiben an Bernd Kölmel, der AfD-Landessprecher in Baden-Württemberg war. Er war gemeinsam mit AfD-Mitbegründer Bernd Lucke oder Hans-Olaf Henkel, Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, aus der AfD ausgetreten.

Zusammen haben sie eine neue Partei gegründet (ALFA), aber ihre Europa-Parlamentssitze behalten, die sie noch als AfD-Politiker errungen hatten. Die jetzige AfD-Chefin Frauke Petry hatte sie mehrfach aufgefordert, die Mandate zurückzugeben.

"Heil Höcke"

Als Grußformel verwendeten die Autoren des Briefes an Kölmel die Worte "Heil Höcke". Der AfD-Vorsitzende in Thüringen gilt als Galionsfigur des nationalistischen Flügels der Partei, der sich mehrfach ausländerfeindlich geäußert hat. Ihm wird zudem vorgeworfen, sich nicht eindeutig von der rechtsextremen NPD zu distanzieren.

Auch Henkel hat ein Schreiben erhalten, in dem wüste Drohungen ausgestoßen werden. Der 76-jährige Politiker glaubt aber nicht, dass es sich bei der "AfD Armee Fraktion" (AAF), die sich bewusst an den Namen der früheren linksextremen "Rote Armee Fraktion" (RAF) anlehnt, um eine organisierte Gruppe handelt. Er vermutet hinter der Aktion eher einen Einzeltäter.

In Umfragen legt die AfD indes weiter zu. Bei deutschen Bundestagswahlen würde sie derzeit auf 13 Prozent der Stimmen kommen.

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