AfD - Acht Fakten, die Sie über die Partei wissen sollten
"Affront National" titelt Spiegel Online griffig nach den Wahlerfolgen der AfD (Alternative für Deutschland) bei drei Landtagswahlen in der Bundesrepublik - eine Anspielung auf die ebenfalls rechtspopulistische Bewegung "Front National" in Frankreich. Die AfD hat in Sachsen-Anhalt mit knapp 25 Prozent der Stimmen am Sonntag das stärkste Landtagswahl-Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Sie habe dabei Enttäuschte und nicht Überzeugte mobilisiert, analysiert Spiegel Online. "Die AfD ist gefährlicher, als es die NPD je war", schreibt wiederum Heribert Prantl in einem SZ-Kommentar.
Acht Fakten für diejenigen, die die AfD bis dato noch nicht auf dem Polit-Radar hatten.
1. Der Ursprung
2. Die Eroberung des Ostens
Im September 2013 kommt die AfD bei der Bundestagswahl aus dem Stand auf 4,7 Prozent und scheitert nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Im Mai 2014 erreicht die Partei bei den EU-Wahlen sieben Prozent, sieben Abgeordnete ziehen ins EU-Parlament ein. Im August 2014 gelingt unter Spitzenkandidatin Frauke Petry bei der Landtagswahl in Sachsen mit einem Ergebnis von 9,7 Prozent erstmals der Einzug in ein deutsches Parlament. Im September 2014 schafft die AfD zudem den Einzug in die Landtage von Thüringen und Brandenburg. Die AfD zieht somit innerhalb von zwei Wochen in drei Landtage ein.
3. Wer wählt die Partei?
"Die AfD ist der Profiteur der Krise der politischen Repräsentation", konstatierte der deutsche Sozialwissenschaftler Alexander Häusler 2015. Sie bediene drei Milieus: Wirtschaftsliberale, Konservative und Rechtspopulisten. "Das ist Fluch und Segen für die Partei", sagte Häusler damals. Denn es gebe Themen, bei denen sie nicht entscheidungsfähig sei und die Entscheidung vor sich her schiebe, weil sie mit der Befriedigung eines Milieus die beiden anderen verprellen würde. Der Same eines Zwistes.
4. Parteizwist Petry vs. Lucke
5. Die Parteichefin
Die gebürtige Dresdnerin Frauke Petry ist promovierte Chemikerin und Landessprecherin der AfD Sachsen. Die 40-Jährige Mutter von vier Kindern wird als sehr ehrgeizig beschrieben. Ihre Ehe mit einem evangelischen Pfarrer scheiterte, seit 2015 lebt Petry in einer Beziehung mit AfD-Kollegen Marcus Pretzell.
6. Verhältnis zu Pegida
Es gebe "inhaltliche Schnittmengen", hat Frauke Petry einmal ein Naheverhältnis zur Pegida-Bewegung festgestellt. Auch das fremdenfeindliche und antiislamische deutsche Bündnis sucht die Nähe zur AfD. Pegida-Gründer Lutz Bachmann sagt Anfang März 2015 auf einer Kundgebung in Dresden, es könnte Gespräche über eine gemeinsame Listenbildung geben. Pegida müsse dafür aber "zwingend notwendig" eine Partei werden, um mit der AfD "auf Augenhöhe" reden zu können. Jörg Meuthen, Co-Vorsitzender der AfD, erteilt aber einer Zusammenarbeit mit der Pegida eine Absage.
7. "Blaue Allianz" mit der FPÖ
8. Das Wahlergebnis
Die Landtagswahlen in Baden-Würtemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt wurden zuvor als Lackmustest für die Willkommens-Politik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel hochstilisiert. In Sachsen-Anhalt erringt die AfD mit 24,4 Prozent auf Anhieb den zweiten Platz (siehe interaktive Grafik). Reaktionen, Ergebnisse und mehr lesen Sie hier ausführlich.
Nicht verwunderlich, dass Strache und der freiheitliche EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky den rechtspopulistischen Parteifreunden zum Wahlerfolg gratulieren. "Der mutige, patriotische Kurs der AfD wurde bei den Wahlen massiv gestärkt", sagte Strache am Montag.
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