Luftangriffe auf syrische Krankenhäuser

Hier stand ein Krankenhaus.
Es sei unfassbar, "mit welcher Leichtigkeit alle Beteiligten an diesem Konflikt das Völkerrecht brechen".

Bei Luftangriffen in Nordsyrien sind der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) zufolge mindestens zwölf Krankenhäuser getroffen worden. Mindestens 35 Patienten und Mitglieder des Personals seien bei den Angriffen in den vergangenen Wochen getötet worden, erklärte die Gruppe am Donnerstag. Betroffen seien Hospitäler in Aleppo, Idlib und Hama. Sechs Krankenhäuser hätten schließen müssen.

MSF machte keine Angaben dazu, welches Land für die Angriffe verantwortlich sei. Der für Syrien zuständige MSF-Vertreter Sylvain Groulx erklärte, es sei für ihn immer noch unfassbar, "mit welcher Leichtigkeit alle Beteiligten an diesem Konflikt das Völkerrecht brechen".

23 Tote nach Luftangriff

Die syrische und russische Luftwaffe greifen Rebellenstellungen um Westen und Südwesten des Landes an. Auch eine US-geführte Allianz bombardiert die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS). Anfang Oktober waren bei einem US-Luftangriff mindestens 23 Menschen in einem MSF-Krankenhaus in Afghanistan ums Leben gekommen. Der Vorfall hatte international Entsetzen ausgelöst.

Anschlag auf Kirche

Unbekannte haben einen Anschlag auf eine katholische Kirche im nordsyrischen Aleppo verübt. Wie Kathpress unter Berufung auf das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" am Donnerstag in Wien berichtete, wurde am Sonntag während eines Gottesdienstes eine Gasflasche auf das Dach der Kirche geschleudert. Sechs Menschen seien leicht verletzt, das Gebäude aber schwer beschädigt worden.

Weil die Flasche erst Sekunden nach dem Aufprall auf dem Boden explodierte, sei die Dachkuppel nicht zerstört worden. Sonst, so der Ortspfarrer gegenüber dem Hilfswerk, hätte es mindestens zehn Tote gegeben.

Franziskanerpater Ibrahim Alsabagh vermutet, dass der Anschlag von der Altstadt aus erfolgt sei, die von verschiedenen Dschihadisten-Gruppen besetzt wird. Als mögliches Motiv nannte der Ordensmann seine Bemühungen um den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen. Außerdem sei die Kirche der Franziskaner die einzige in der Umgebung, in der noch Gottesdienste stattfänden. Sie werde auch nach dem Angriff weiter benutzt.

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