Äquatorialguinea: Staatsspitze spricht von Putschversuch

Teodoro Obiang Nguema Mbasogo regiert seit 1979 Äquatorialguinea
Das Staatsfernsehen meldet Gefechte gegen Söldner der Opposition.

Im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist nach Angaben der Staatsführung ein Putsch gegen den seit Jahrzehnten herrschenden Staatschef Teodoro Obiang Nguema niedergeschlagen worden. Sicherheitsminister Nicolas Obama Nchama erklärte am Mittwoch in einer Radioansprache, ausländische Söldner seien in mehrere Städte des Landes eingesickert, "um den Staatschef anzugreifen".

Die Söldner seien aus dem Sudan, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik gekommen und von "radikalen Oppositionsparteien" angeheuert worden. Bei ihren Putschplänen seien diese Parteien von "gewissen Mächten" unterstützt worden.

Putsch mithilfe Kameruns niedergeschlagen

Der Putschversuch sei mit Hilfe der Sicherheitsdienste aus dem Nachbarland Kamerun abgewehrt worden. Das staatliche Fernsehen berichtete von Gefechten an der Grenze zu Kamerun, bei denen ein Söldner getötet und weitere vertrieben worden seien.

Äquatorialguinea: Staatsspitze spricht von Putschversuch
A picture taken on April 23, 2016 shows an electoral poster of Equatorial Guinea incumbent president and candidate Teodoro Obiang in Malabo. Africa's longest-serving ruler, Equatorial Guinea President incumbent President and Presidential candidate Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, looks set to win a fresh seven-year term that could also see him nail the all-time record for African leaders, living or dead. / AFP PHOTO / STRINGER

Der 74-jährige Obiang ist seit 1979 in Äquatorialguinea an der Macht und damit Afrikas dienstältestes Staatsoberhaupt. Die jüngsten Wahlen im November entschied die regierende PDGE-Partei mit haushoher Mehrheit für sich, die Opposition war chancenlos.

Vorwurf der Korruption

Obiangs Gegner werfen dem Staatschef Wahlbetrug, Korruption und eine brutale Unterdrückung politischer Widersacher vor. Äquatorialguinea ist ein wichtiger Ölproduzent. Die hohen Einnahmen kommen aber nur einer kleinen Elite zugute. Der Großteil der 1,2 Millionen Einwohner in der früheren spanischen Kolonie lebt in Armut.

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