Ägypten: Zwei ranghohe Generäle an Coronavirus gestorben

Ägypten: Zwei ranghohe Generäle an Coronavirus gestorben
Der eine war Chef der Baubehörde und für den Bau der neuen Hauptstadt zuständig, der andere war für das Wassermanagement.

In Ägypten sind binnen 24 Stunden zwei ranghohe Generäle an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der bei der Ingenieurbehörde des Militärs für Infrastrukturprojekte zuständige General Shafee Dawood sei im Krankenhaus an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, berichtete das Staatsfernsehen am Montag.


Bereits am Sonntag war der Tod des für Wassermanagement zuständigen Generals Khaled Shaltout bekanntgegeben worden.


Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden in Ägypten weitere ranghohe Armeeangehörige positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Vergangene Woche hatte die Armee ein Video veröffentlicht, auf dem Soldaten in Militärfahrzeugen zu sehen waren, die in den Straßen von Kairo Desinfektionsmittel verteilten.

Auch auf dem Tahrir-Platz, Schauplatz des arabischen Frühlings 2011, gaben die Soldaten Desinfektionsmittel aus.

Ägypten: Zwei ranghohe Generäle an Coronavirus gestorben

Ein Land versucht sich zu desinfizieren


Ägyptens Armee ist aufs Engste mit der Wirtschaft des Landes verflochten. Die militärische Ingenieurbehörde leitet die Arbeiten für den Bau einer neuen Hauptstadt, die rund 50 Kilometer von Kairo entfernt entstehen soll.


Nach offiziellen Angaben gibt es in Ägypten 327 nachgewiesene Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus, 14 Menschen starben. Dem Gesundheitsministerium in Kairo zufolge hat sich das Virus inzwischen in 24 der 27 Regierungsbezirke ausgebreitet.

Kritik am Krisenmanagement

Am Sonntagabend hatte Staatschef Abdel Fattah al-Sisi in einer Fernsehansprache den Vorwurf zurückgewiesen, dass die Regierung Informationen zum tatsächlichen Ausmaß der Pandemie zurückhalte. Der Umgang der Regierung mit der Pandemie verlaufe „vollkommen transparent“, sagte Sisi.
Zahlreiche Internetnutzer hatten zuvor das Krisenmanagement der Regierung in Kairo kritisiert. In den Online-Diensten wurde vielfach die Sorge vor einer großen Zahl an nicht offiziell gemeldeten Infektionsfällen geäußert. Mit seinen 100 Millionen Einwohnern ist Ägypten das bevölkerungsreichste Land Nordafrikas.


Um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen, ordneten die Behörden die Schließung von Schulen und Universitäten sowie Museen und anderen Kultureinrichtungen bis zum 31. März an. Cafés, Restaurants und Nachtclubs müssen um spätestens 19.00 Uhr schließen. Für Flugzeuge gilt seit dem vergangenen Donnerstag ein Landeverbot in Ägypten.

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