Korruptions-Urteil gegen Mubarak aufgehoben

Dreijährige Haftstrafe wurde kassiert - ob Ägyptens einstiger Machthaber auf freien Fuß kommt, ist unklar.

Ein Kassationsgericht in Kairo hat ein zweites Urteil gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak wegen Korruption aufgehoben. Das Gericht gab am Dienstag einem Einspruch des Ex-Staatschefs gegen seine Verurteilung wegen illegaler Bereicherung statt und ordnete die Freilassung des Langzeitmachthabers an. Ob der 86-Jährige nun tatsächlich auf freien Fuß kommen wird, war zunächst unklar.

Mubarak war im Mai vergangenen Jahres wegen Korruption zu drei Jahren Haft verurteilt worden; ihm war vorgeworfen worden, sich auf Staatskosten um 17 Millionen Dollar persönlich bereichert zu haben. Der Prozess wird nun neu aufgerollt, da das Urteil wegen Verfahrensmängeln aufgehoben werden musste, berichtet die BBC.

Zweite Urteils-Aufhebung

Bereits Ende November 2014 hatte ein Strafgericht in Kairo ein Verfahren gegen den Ex-Staatschef wegen des Todes von mehr als 800 Demonstranten während der Proteste im Frühjahr 2011 eingestellt. Er war vom Vorwurf freigesprochen worden, Beihilfe zum Mord an Demonstranten bei den gewaltsamen Protesten gegen ihn vor vier Jahren geleistet zu haben. Wegen des Urteils in dem Korruptionsverfahren blieb er in einem Militärkrankenhaus inhaftiert. Im Mai hatte ihn ein Gericht wegen Veruntreuung zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Geld war für den Unterhalt des Präsidentenpalastes veranschlagt worden.

Mubarak war im Februar 2011 von Massenprotesten aus dem Amt gedrängt worden.

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