Ägypten: Evakuierungsteam steht bereit

Badeurlaub am Roten Meer nicht negativ beeinflusst

Rund 6000 Urlauber aus Österreich sind gerade in Ägypten, die meisten in der Region am Roten Meer. Zudem leben etwa 2000 Österreicher ständig im Land am Nil. Eine generelle Reisewarnung hat das Außenministerium bis Freitag nicht ausgestellt. Solange sich die Ausländer von den Demonstrationen und den großen Städten wie Kairo, Alexandria und Luxor fernhalten, sagte Ministeriumssprecher Martin Weiss zum KURIER, seien sie keiner besonderen Gefahr ausgesetzt. „Der Badeurlaub ist bis jetzt nicht negativ beeinflusst“, sagte er am Freitag.

Von „nicht dringend notwendigen Reisen“ wird vorsorglich abgeraten – Tourismusresorts am Golf von Akaba zwischen Sharm el-Sheikh und Nuwaiba sowie an der Wetküste des Golfs von Suez sind ausgenommen.

Doch die Regierung ist für den Ernstfall gerüstet. Ein Krisenunterstützungsteam (KUT) aus rund 40 Experten von Außen-, Innen- und Verteidigungsministerium steht bereit, Österreichern im Notfall zu helfen, sicher in die Heimat zu kommen.

„Wenn sich eine Krise zuspitzt, dann sind Botschaften erfahrungsgemäß oft mit der Situation überfordert“, weiß Weiss. Während der Aufstände in Ägypten 2011 gingen in der Botschaft rund 2000 Anrufe ein. 3500 Urlauber und 1500 Auslandsösterreicher hielten sich damals im Land auf. Die Urlauber sind sukzessive mit normalen Linienflügen, AUA-Sondermaschinen oder Hercules-Flugzeugen des Bundesheeres nach Österreich zurückgekommen – mithilfe des KUT.

Derzeit sei noch nicht absehbar, ob das Krisenteam der Regierung tätig werden müsse, sagte Weiss. Doch die 40 Experten sind, wie es so schön heißt, „auf Stand-by“. Wem die bevorstehende Reise nach Ägypten zu gefährlich erscheint, kann laut Verein für Konsumenteninformation versuchen, kostenlos zu stornieren. Auch AKNÖ-Konsumentenberater Manfred Neubauer glaubt, dass Reiseveranstalter in diesen Situationen „relativ kulant“ seien.

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