Abtreibungsverbot nach Protesten in Polen vor dem Aus

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Der zuständige Parlamentsausschuss verwarf den Gesetzesentwurf, der ein Totalverbot von Schwangerschaftsabbrüchen vorsah.

Nach massiven Protesten könnte die Verschärfung der Abtreibungsgesetze in Polen kurz vor dem Aus stehen. In einer kurzfristig einberufenen Sitzung stimmte der zuständige Parlamentsausschuss am Mittwochabend dafür, den heftig umstrittenen Gesetzentwurf einer Bürgerbewegung zu verwerfen. Das Parlament muss dem noch zustimmen.

Die Initiative "Stop Aborcji" ("Stoppt Abtreibungen") sah ein Totalverbot von Schwangerschaftsabbrüchen sowie Haftstrafen für Frauen und Ärzte vor. Sie wurde von Menschenrechtlern und Frauenbewegungen scharf kritisiert.

Abtreibungsverbot nach Protesten in Polen vor dem Aus
Thousands of people gather during an abortion rights campaigners' demonstration to protest against plans for a total ban on abortion in front of the Royal Castle in Warsaw, Poland October 3, 2016. Agencja Gazeta/Slawomir Kaminski/via REUTERS/File Photo ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. EDITORIAL USE ONLY. POLAND OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN POLAND.

Das Parlament, in dem die PiS die absolute Mehrheit hat, hatte den Entwurf in erster Lesung angenommen und damit massive Proteste ausgelöst. Am Montag gingen landesweit Zehntausende Polinnen auf die Straße. Die Ablehnung des Entwurfs erfolgte nun auf Antrag des PiS-Abgeordneten Witold Czarnecki. Die schnelle Reaktion vonseiten der Regierung werteten Gegner des Abtreibungsverbots als Erfolg ihrer Proteste.

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