49 Tote bei Selbstmordanschlag im jemenitischen Aden

Nach dem Anschlag.
Erneut sprengte sich ein Attentäter in einer Kaserne in die Luft.

In der südjemenitischen Hafenstadt Aden hat am Sonntag ein Selbstmordattentäter mindestens 49 Soldaten mit in den Tod gerissen. Zuvor war von mindestens 30 Toten berichtet worden. Mindestens 60 weitere wurden nach Behördenangaben verletzt. Das Attentat ereignete sich, als die Soldaten in der Nähe eines Militärstützpunkts auf die Auszahlung ihres Solds warteten. Nicht weit davon entfernt waren vor einer Woche bei einem Anschlag der Extremistenmiliz IS 50 Soldaten getötet worden.

IS bekennt sich

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich nun zu dem schweren Selbstmordanschlag bekannt. Die Jihadisten übernahmen über ihr Sprachrohr Amak die Verantwortung für die Tat.

Im Jemen tobt ein erbitterter Bürgerkrieg zwischen Anhängern der vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen und Gruppen, die der international anerkannten Regierung nahestehen. Aden ist die provisorische Hauptstadt des verarmten arabischen Landes, da sich die eigentliche Hauptstadt Sanaa und große Landesteile unter Kontrolle der Rebellen befinden. Diese werden von einem von Saudi-Arabien geführten Militärbündnis sunnitischer Staaten bekämpft, die den Einfluss des Iran in der Region zurückdrängen wollen. Im Jemen haben radikale Islamistengruppen wie der IS und Al-Kaida Fuß gefasst und verüben immer wieder Anschläge mit vielen Todesopfern. Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der saudischen Luftangriffe auf die Houthis mehr als 7.000 Menschen getötet. Die humanitäre Situation im Jemen ist katastrophal. Mehr als 14 Millionen Menschen leiden unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit - das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung. In der Hauptstadt Sanaa waren Cholerafälle gemeldet worden. Zudem mussten Millionen Menschen im Land aus ihren Häusern in andere Landesteile fliehen.

Diplomatische Vermittlungsversuche waren in der Vergangenheit immer wieder gescheitert. Zuletzt lief eine brüchige Waffenruhe zwischen Houthis und Regierung aus, ohne dass weitere Gespräche vereinbart wurden.

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